Songs of the Sky . Photography & the Cloud
Über Fotografie nachzudenken heißt heute, über die Infrastruktur nachzudenken, die sie vernetzt und organisiert. Egal ob maschinell erzeugte Bilder von Überwachungskameras oder Satelliten, digitalisiertes
Archivbildmaterial oder die privaten Urlaubsaufnahmen auf unseren Smartphones und Laptops – sie
alle sind heutzutage als digitale Daten in der Cloud gespeichert, jenem Ort, an dem künstliche Intelligenzen
operieren. Und so wie vor 100 Jahren die Wolken als Boten der Zukunft den Beginn der Abstraktion
in der Fotografie einläuteten, spiegelt die künstlerische Auseinandersetzung mit der Cloud heute die
Zukunftsvisionen des 21. Jahrhunderts. Die von Dr. Kathrin Schönegg kuratierte Ausstellung Songs of
the Sky . Photography & the Cloud bringt fotohistorische und gegenwärtige Arbeiten zusammen, die
sich mit dem Motiv der Wolke und der Metaphorik der Cloud auseinandersetzen. Welche Geschichten
kann uns die Fotografie über die „Seele des Himmels“ (Etienne Pitois) im digitalen Zeitalter erzählen?
Können kommerziell agierende Cloud-Computing-Unternehmen dem Himmel alle Wolken abkaufen?
Oder wird der CO2-Fußabdruck der Cloud die Erderwärmung so vorantreiben, dass wir in Zukunft
immer seltener Wolkenphänomene über den Globus wandern sehen? Begleitet wird die Ausstellung
von einer Publikation, die beim Spector Verlag, Leipzig, erscheint.