Das Denkmal der koreanischen "Trostfrauen" in Berlin-Moabit bekommt einen neuen Standort. Das teilte das Bezirksamt Mitte mit. Es soll in die Unionsstraße 8 umziehen, nur rund 100 Meter vom bisherigen Standort entfernt und im Umkreis zum Museum der Trostfrauen.
Dort kann nach Angaben von Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) eine öffentlich zugängliche Fläche der Mietergenossenschaft Unionplatz Tiergarten dafür genutzt werden. Remlinger sicherte Hilfe bei der Umsetzung zu. Die Genossenschaft hatte sich nach Abstimmung mit dem Bezirksamt bereit erklärt, dem Korea-Verband die Fläche kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Der Begriff "Trostfrauen" ist ein Euphemismus für Zehntausende Asiatinnen, die während des Pazifikkrieges im Zweiten Weltkrieg in japanischen Frontbordellen von Soldaten der japanischen Armee sexuell missbraucht wurden. Die Statue erinnert an die Opfer.
Lange Diskussionen um das Denkmal
Um sie gibt es seit langem Streit zwischen dem Korea-Verband und dem Bezirksamt Mitte. Nach Angaben der Behörde können private Kunstobjekte im öffentlichen Raum lediglich eine temporäre Genehmigung bekommen. Das Bezirksamt Mitte hatte den Korea-Verband vergangenes Jahr dazu aufgefordert, die Bronzestatue zu entfernen.
Der Verband ging vor Gericht. Mitte April hatte das Verwaltungsgericht in Berlin in einem Eilverfahren entschieden, dass das "Trostfrauen"-Denkmal bis zum 28. September an seinem bisherigen Standort bleiben darf. Der Korea-Verband ist ein gemeinnütziger Verein, der sich eignen Angaben zufolge für Menschen- und Bürgerrechte im geteilten Korea, in Europa und vor Ort in Moabit einsetzt.