Über mehrere Monate begleitete der 59-jährige Peter Bauza die Bewohner des "Copacabana Palace". Es sollte ein Ort der Zuflucht sein. Aus Angst vor Konflikten und zunehmender Armut zog es mehr als 1000 Menschen in die knapp 60 Kilometer von Rio de Janeiro entfernte Bauruine. Inzwischen ist sie ihr Zuhause, denn noch heute warten sie, ohne Aussicht auf Veränderung, auf die vom Staat versprochene Unterstützung.
"Es ging mir nicht darum noch mehr Elend zu zeigen sondern das tägliche Leben dieses versteckten und ausgegliederten Teils der Gesellschaft. Ich wollte ihre Herausforderungen, Nöte, Bedürfnisse und Ängste festhalten, aber auch ihre Kraft, Lebensfreude, Hoffnung, Gefühle und den Zusammenhalt", so Bauza.
Bauzas dokumentarische Fotografie ist geprägt von seinen unzähligen Auslandsaufenthalten und seinem Interesse an sozialen und geopolitischen Konflikten. Nach seiner Ausbildung zum Außenhandelskaufmann beschloss Bauza sich voll und ganz der Fotografie zu widmen. Seinen eigenen fotografischen Stil präzisierte er unter anderem durch ein Studium am Open College of the Arts.
Seine weltweit erfolgreiche Fotoserie "Copacabana Palace", für die Bauza 2017 mit dem Word Press Photo Award in der Kategorie "Contemporary Issues – Stories" ausgezeichnet wurde, wird nun auch erstmals in Berlin präsentiert. Interessierte können sich die Ausstellung noch bis zum 8. Juni in der Fotogalerie Friedrichshain ansehen.