München

Haus der Kunst arbeitet Scientology-Fall weiter auf

Foto: dpa
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Haus der Kunst in München

Das Münchner Haus der Kunst will nach der Trennung von einem Scientology-Mitglied den Fall weiter aufarbeiten.

Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung begrüßten die Beendigung des Geschäftsverhältnisses zu dem bisherigen Personaldienstleister, wie Bayerns Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) als Aufsichtratsvorsitzender am Mittwoch mitteilte. Der Mann hatte seit 1995 für das Haus der Kunst gearbeitet.

Die Gesellschafterversammlung habe sich die Lösung des Problems Scientology selbst zum Anliegen gemacht. Laut den Verfassungsschutzbehörden gebe es Anhaltspunkte, dass Scientology Bestrebungen verfolgt, die gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerichtet sind.

Gerade vor dem Hintergrund der Geschichte des Hauses der Kunst besteht ein erhöhtes Interesse der Gesellschaft an der Information, ob ein Bewerber in Beziehungen zu einer freiheitsfeindlichen Organisation stehe, hieß es in der Mitteilung. "Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung gebeten, regelmäßig über den Sachstand beim Umgang mit Scientology zu berichten."

Darüber hinaus soll ein Beratungsunternehmen die Organisationsstruktur analysieren und unter anderem eine Neuordnung des Personalwesens voranbringen.

Die umstrittene Scientology-Organisation, die sich selbst als Kirche bezeichnet, von Kritikern aber als gefährlich eingestuft wird, hat in Bayern nach Angaben des Verfassungsschutzes rund 1200 Mitglieder.