Norbert Bisky gestaltet Titel der "Berliner Zeitung"

Die Stadt steht Kopf

Norbert Bisky in seinem Studio
Foto: Nina Raasch

Norbert Bisky in seinem Studio

Für seine neuen Gemälde hat der Künstler Norbert Bisky einen ungewöhnlichen Vertriebsweg gewählt. Bis Samstag ziert er damit täglich die Titelseite der "Berliner Zeitung"

Die Welt ist in Aufruhr, die Stadt steht Kopf, der Mensch hat die Bodenhaftung verloren – all das kann man in dem monumentalen Gemälde Norbert Biskys lesen, das am heutigen Mittwoch an ungewöhnlicher Stelle erscheint: Es füllt die gesamte Titelseite der "Berliner Zeitung" aus. Aus Anlass der Berlin Art Week wird Bisky bis zum Samstag täglich die Gestaltung der Front des Mediums übernehmen. "So ein Titelblatt ist ja eigentlich das Gegenteil von Kunst. Jedenfalls funktioniert es nach anderen Gesetzmäßigkeiten als Malerei. Aber dann dachte ich, ich probiere einfach, ob ich genau dieses Spannungsverhältnis aushalte. In den Bildern geht es um Instabilität", kommentiert der Maler.

Bisky, 1970 in Leipzig als Sohn des Politikers Lothar Bisky geboren, war Meisterschüler von Georg Baselitz. Er ist bekannt für seine oft großformative, bildmächtige figurative Malerei, die sich unter anderem mit dem Sozialistischen Realismus und totalitären Ästhetiken, aber auch mit queeren Bildwelten und Eindrücken seiner weltweiten Reisen auseinandersetzt.