Terrorlastwagen ins Museum?

Regierungschef Müller findet Debatte um Lkw "nicht würdevoll"

Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) hält die Debatte um den Terror-Lastwagen als Museumsstück für "nicht würdevoll".

Die Angehörigen der Todesopfer trauerten und seien völlig geschockt, Schwerverletzte lägen noch immer im Krankenhaus, sagte er dem "Tagesspiegel" (Donnerstag). Jetzt schon eine Debatte darüber zu führen, ob das Tatwerkzeug ausgestellt werden solle, sei zu früh. "Wenn es um ein würdiges Gedenken gehen sollte, wird der Senat sich dem gegenüber nicht verschließen", sagte Müller weiter.

Das Haus der Geschichte in Bonn hat noch nicht entschieden, ob es den Lastwagen teilweise in seine Sammlung aufnehmen will. Stiftungspräsident Hans Walter Hütter hatte der dpa am Dienstag erklärt, dafür sei es zu früh.

Im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag) nannte Hütter das Nachdenken über den Erwerb des Lastwagens oder einzelner Teile einen "ganz normalen Vorgang". Die Aufgabe seines Hauses sei es, aktuelle Ereignisse zu beobachten und zu überlegen, ob sich daraus relevante Objekte für die Sammlung ergäben. "Wenn ich den Auftrag habe, deutsche Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg im internationalen Zusammenhang zu sammeln, dann muss ich mich zwangsläufig mit der Frage beschäftigen, ob ein solches Stück in unsere Sammlung gehört oder nicht."

Bei dem Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt waren am 19. Dezember zwölf Menschen getötet und mehr als 50 verletzt worden.