Trotz Krieg

Sowjetstern am Schloss Cecilienhof wieder bepflanzt

Der Sowjetstern aus Gartenblumen leuchtet bald wieder in knalligem Rot. Als Teil des Denkmals erinnert er an die Ereignisse um 1945, als im Schloss Cecilienhof das Potsdamer Abkommen vereinbart wurde

Die Blumenrabatte in Form eines Sowjetsterns am Potsdamer Schloss Cecilienhof ist auch in diesem Frühjahr wieder bepflanzt worden. Derzeit sind es noch Stiefmütterchen, später dann bei wärmeren Temperaturen werden sternförmig hunderte rote Geranien in dem Boden gesetzt. Zu der Bepflanzung trotz des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sagte der Sprecher der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Frank Kallensee: Die Sowjetunion des Jahres 1945 dürfe nicht mit der Russischen Föderation des Jahres 2022 verwechselt werden. Der rote Sowjetstern sei Teil eines Denkmals, sagte er.

An dem Ort hatten die Siegermächte Sowjetunion, USA und Großbritannien nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 in 13 Sitzungen die Aufteilung Deutschlands und Europas beschlossen. Daran nahmen teil der amerikanische Präsident Harry S. Truman, die britischen Premierminister Winston Churchill beziehungsweise Clement Attlee und der sowjetische Staatschef Joseph Stalin. Auf Stalin geht der rote Stern inmitten eines kreisrunden Beetes zurück. Er wollte zeigen, dass der Konferenzort im sowjetischen Machtbereich liegt und er Gastgeber ist. Angelegt wurde er im Zuge der Vorbereitung der Konferenz im Ehrenhof.

Als Schauplatz des welthistorischen Ereignisses der Potsdamer Konferenz werde Schloss Cecilienhof als solches auch den Besuchern präsentiert, sagte Kallensee. Auch der Stern im Beet erinnere daran, dass sich die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs hier trafen, um über Zukunft Europas und der Welt nach der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu verhandeln. In den Ausstellungsräumen werde das erläutert.