Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Filmvorführung in Berlin: "Symbolic Threats" von Wermke/Leinkauf und Lutz Henke
Es war der Coup des vergangenen Sommers: Das Berliner Künstlerduo Wermke/Leinkauf hat heimlich auf zwei Pylonen der Brooklyn Bridge in New York die Scheinwerfer verdeckt, die Staatsflaggen entwendet und durch zwei komplett weiße US-Flaggen ersetzt. Der Flaggentausch hatte in den USA für Aufsehen gesorgt. Überregionale Medien diskutierten die dadurch offenbarte Sicherheits­lücke, und die Aktion löste eine groß angelegte Fahndung aus. Das Wahrzeichen Brooklyn Bridge gilt als potenzielles Anschlagsziel für Terroristen. Jetzt haben Mischa Leinkauf und Matthias Wermke (hier im Monopol-Interview über die Aktion) gemeinsam mit dem Kurator Lutz Henke in einem Film Bilanz gezogen. "Symbolic Threats" feierte auf der diesjährigen Berlinale Premiere, erhielt den Publikumspreis des Filmfestivals DocumentaMadrid und wird nun in den Räumen des Berliner Realismus Clubs gezeigt.
Samstag, 20.30 Uhr, Altes Postfuhramt West, Hauptstrasse 29, Berlin - Schöneberg. Anmeldung unter konkret(at)realismusclub.com

Ralf Ziervogel in Berlin
Bekannt wurde Ralf Ziervogel mit Tintenzeichnungen auf Bögen von bis zu sieben Metern Höhe. Auf ihnen stellte er comicartige Figuren in drastischen Szenen dar. Sein erster Auftritt im Eigen & Art Lab ist etwas bescheidener: Der Berliner Künstler stellt in der Besenkammer aus. Die Arbeit mit dem Titel "Ganz unten" ist nur am Freitagabend zu sehen. Ab 22 Uhr legt der 39-Jährige im Larry auf.
Eigen & Art Lab, 22. Mai,  17 bis 21 Uhr

Impressionismus und Expressionismus in Berlin
Impressionismus und Expressionismus im Dialog - die Berliner Nationalgalerie zeigt die beiden epochemachenden Stilrichtungen erstmals in einem direkten Vergleich. Insgesamt sind mehr als 160 Meisterwerke zu sehen, darunter Publikumsrenner etwa von Claude Monet, Paul Cézanne, Ernst Ludwig Kirchner, August Macke und Franz Marc. Ein Großteil der Ausstellungsstücke stammt aus eigenen Beständen, daneben gibt es zahlreiche Leihgaben aus internationalen Museen. Trotz aller Unterschiede seien die Einflüsse, Beziehungen und Ähnlichkeiten zwischen den Stilrichtungen überraschend, sagte Museen-Generaldirektor Michael Eissenhauer am Mittwoch bei der Pressevorschau. "Das ist die Sensation dieser Ausstellung." Die Nationalgalerie war eines der ersten Museen weltweit, das Ende des 19. Jahrhunderts damals umstrittene impressionistische Gemälde erwarb. 1919 kam eine große expressionistische Sammlung dazu. (dpa)
"ImEx. Impressionismus – Expressionismus", Alte Nationalgalerie, bis 20. September

Peter Greenaway und Saskia Boddeke in Berlin
Regisseur Peter Greenaway (73, "Der Kontrakt des Zeichners") und seine Frau, die niederländische Regisseurin Saskia Boddeke, haben für das Jüdische Museum Berlin eine Ausstellung zum Religionsgründer Abraham gestaltet. In 15 Räumen zeigen Greenaway und Boddeke ihre Interpretation der biblischen Erzählung vom Gottesbefehl an Abraham, den eigenen Sohn zu opfern. Für die Ausstellung hat das Ehepaar eigens Videoausschnitte geschaffen und Leihgaben aus aller Welt erhalten. Dazu gehört auch das in Formaldehyd konservierte schwarze Schaf mit den goldenen Hörnern des britischen Künstlers Damien Hirst. Die Einforderung von Gehorsam an Abraham ziehe sich gleichermaßen durch Judentum, Christentum und Islam, sagte Museumsdirektorin Cilly Kugelmann. Greenaway und Boddeke entwerfen seit Jahren gemeinsam Ausstellungen. Für die Berliner Schau stellen sie unter anderem religiöse Objekte und historisch wertvolle Exemplare von Bibel und Koran aus. Die Ausstellung verzichtet weitgehend auf Erklärungen. Kuratorin Margret Kampmeyer sagte, die Schau solle den Besuchern ein "emotionales Verstehen" zum Thema Gehorsam vermitteln. (dpa)
"Gehorsam. Eine Installation in 15 Räumen von Saskia Boddeke & Peter Greenaway", Jüdisches Museum, Berlin, bis 13. September

Al Hirschfeld in New York
Bilder des gefeierten Porträtisten Al Hirschfeld (1903-2003) sind vom Freitag an in der New-York Historical Society zu sehen. Der "König der Linie", wie ihn Gastkurator David Leopold nennt, hat mit seinen kalligraphischen Zeichnungen über neun Jahrzehnte lang eine Retrospektive der historischen New Yorker Gesellschaft geschaffen. Die Ausstellung "The Hirschfeld Century: The Art of Hirschfeld" zeigt mit mehr als 100 Originalzeichnungen seine Charakterinterpretation berühmter Persönlichkeiten wie Ringo Starr oder Charlie Chaplin und Zeichnungen von beliebten Broadwayproduktionen wie "West Side Story". Die Besucher erkunden die Karriere von Al Hirschfeld in chronologischer Reihenfolge und schließen mit einem Video über seinen täglichen Arbeitsprozess ab, das sie in nostalgischen Kinosesseln anschauen können. "Sein spirituelles Zuhause war der Times Square", sagt Leopold über den Künstler, der mit seinen Werken die sich stetig verändernde Welt der Unterhaltungsindustrie des 20. Jahrhunderts eingefangen und verewigt hat. (dpa)
"The Hirschfeld Century: The Art of Hirschfeld", New-York Historical Society, bis 12. Oktober

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