Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Berlin, Gera, Karlsruhe und Salzburg

Dada im Dialog mit Afrika - Ausstellung in Berlin
"Dada Afrika" - unter diesem Titel geht eine Ausstellung in Berlin den Einflüssen der afrikanischen Kunst auf den Dadaismus nach. Zum 100. Geburtstag der einflussreichen Kunstbewegung sind in der Berlinischen Galerie rund 120 Collagen, Masken und Skulpturen aus Afrika, Ozeanien und Asien zu sehen, die mit den Arbeiten wichtiger Dada-Künstler in einen Dialog treten. "Die Werke begegnen sich auf Augenhöhe, es gibt keine Hierarchie", sagte Museumsdirektor Thomas Köhler am Mittwoch vor der Ausstellungseröffnung. Die Schau entstand in Zusammenarbeit mit dem Züricher Museum Rietberg, das auf außereuropäische Kulturen spezialisiert ist. Zuvor war sie in der Schweiz zu sehen. Herausragendes Beispiel ist Hannah Höchs Collagenserie "Aus einem ethnographischen Museum" (1930), die sich etwa vom Torso einer jahrhundertealten kambodschanischen Göttin zu einer grotesk anmutenden Frauenfigur inspirieren lässt. Weiter vertreten sind beispielsweise die Dada-Vorreiter Hans Arp, Marcel Janco, Hugo Ball, Emmy Hennings, Tristan Tzara und Richard Huelsenbeck. Die Dada-Bewegung war in Reaktion auf den Ersten Weltkrieg entstanden. Nach Angaben von Kurator Ralf Burmeister forderten ihre Vertreter den radikalen Bruch mit einer Kultur, die die Gräuel des Krieges zugelassen hatte. "Nicht-westliche Ausdrucksformen waren eine Möglichkeit, sich von der eigenen zivilisatorischen Kette zu lösen." (dpa)
"Dada Afrika", Berlinische Galerie, Berlin, bis 7. November

HA Schults "Trash People" in Berlin
Der Künstler HA Schult lässt seine "Trash People" auf ihrer Reise um die Welt Station in Berlin machen. Der 77-Jährige stellte am Freitag in einer Baugrube neben der Friedrichswerderschen Kirche eine Phalanx von 300 seiner aus Abfall gefertigten Figuren vor. Sie sollen die Ausgegrenzten und Ausgebeuteten dieser Welt symbolisieren. Die Aktion sei als Hommage an die Architektur des großen Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel gedacht, sagte Schult. "Nach Aktionen auf dem Roten Platz in Moskau, der Großen Mauer bei Peking und den Pyramiden von Gizeh wollte ich unbedingt mal wieder in Berlin sein." Die Baugrube neben der letzten noch ganz erhaltenen Schinkel-Kirche steht unter besonderer Beobachtung, weil der Bau von Luxuswohnungen auf der anderen Seite zu bleibenden Schäden an dem neugotischen Gebäude geführt hat. Es ist deshalb seit 2012 geschlossen. Ein Gutachten hatte weitere Risse durch den zweiten Neubau prognostiziert. Nach Auskunft der Kirchengemeinde sind während des Aushubs der Baugrube zwar einige neue Schäden entstanden, die Ursache sei aber nicht genau zuzuordnen. Der Chef der verantwortlichen Immobilienfirma Frankonia Eurobau, Uwe Schmitz, betonte, die Baugrube sei unter größten Sicherheitsvorkehrungen erstellt worden. "Die Kirche hat sich keinen Millimeter bewegt." (dpa)
Wo: Baugrube neben der Friedrichswerderschen Kirche von Karl Friedrich Schinkel, Werderscher Markt, 10117 Berlin

 

DDR-Comics in Gera
Ein Wiedersehen mit den Comic-Helden Fix und Fax, den Digedags und Abrafaxen gibt es im Stadtmuseum Gera in Thüringen. In der Schau "Comic in der DDR" werden rund 300 Exponate zu 90 verschiedenen Comic-Serien gezeigt, wie Kurator Matthias Wagner erläuterte. Etwa ein Drittel der Ausstellung ist dem bekanntesten Comic-Magazin der DDR, "Mosaik, gewidmet, das bis heute erscheint. Zu sehen sind aber auch viele Comics aus Zeitschriften, in denen dieses Medium oft für ideologische Zwecke instrumentalisiert wurde. (dpa)
"Comic in der DDR", Stadtmuseum Gera, bis 19. Februar 2017

Museumsnacht in Karlsruhe
Die Karlsruher Museumsnacht, eine der ältesten Museumsnächte in Deutschland, startet an diesem Samstag zum 18. Mal. Unter dem Motto "Kultur ohne Grenzen" werden Führungen, Konzerte oder Lesungen in Museen wie dem Stadt- oder Naturkundemuseum und in Institutionen wie der Badischen Landesbibliothek angeboten. Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) beispielsweise lockt mit seiner interaktiven Computerspieleausstellung sowie einer Museumsrallye. In der Landesbibliothek wird ein Poetry Slam geboten; außerdem spielt die Karlsruher Band Salon du Jazz. Insgesamt beteiligen sich 16 Einrichtungen und zwei Gastschauplätze. Erwartet werden wie im vergangenen Jahr rund 10 000 Besucher für die Zeit zwischen 18.00 Uhr abends und 1.00 Uhr morgens. Die sogenannte Kamuna ging 1999 an den Start und findet seitdem am ersten Samstag im August statt. Bundesweit war Berlin zuerst mit einer Museumsnacht präsent, erklärte eine Kamuna-Sprecherin. Inzwischen gibt es in Deutschland Hunderte Museumsnächte zu verschiedenen Zeiten im Jahr. (dpa)
"Kultur ohne Grenzen", 18. Karlsruher Museumsnacht, 6. August, ab 18 Uhr

Globale Akademie in Salzburg
Wie kann man Kunst lernen und lehren in unserer zunehmend globalisierten Welt? Diese Frage stellt sich eine zweitägige Tagung in Salzburg. Der Fokus liegt dabei auf Modellen und Initiativen für unterschiedliche Kunstaus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, wie die Spring Sessions in Amman oder die Open School East in London. Die Tagung versucht, unterschiedliche Modelle, Methoden und Organisationsformen der Ausbildungen zu vergleichen.
5. & 6. August, Salzburg, Infos und Programm gibt es hier