Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tanz im August in Berlin, Jean Lurçat in Halle und die Landeskunstschau in Neubrandenburg. Außerdem: Theater, Musik und Kunst bei der Ruhrtriennale

Tanz im August in Berlin
Am Freitag beginnt in Berlin die 28. Ausgabe des internationalen Tanzfestivals "Tanz im August". Bis zum 4. September präsentieren 24 internationale und lokale Künstler an verschiedenen Orten aktuelle Tendenzen im Tanz. Darüber hinaus sind zeitgenössische Klassiker zu sehen sowie Aufführungen, die ein jüngeres Publikum ansprechen sollen. Auch Freunde der bildenden Kunst kommen auf ihre Kosten. So ist mit "Figure a Sea" des schwedischen Cullberg Ballets eine Arbeit zu sehen, bei der die amerikanische Musikerin und Künstlerin Laurie Anderson den Soundtrack kreiert hat. Für "von mit nach t: No 2" hat das Ensemble VA Wölfl / NEUER TANZ ein Happening geschaffen, in dem Militaria mit Ballettübungen, Engelsflügel mit Gewalttaten oder Sphärenklänge und Rock 'n Roll zusammenkommen. Die Bühne wird dabei nach Le Corbusiers Farbenklaviaturen in monochromes Licht getaucht. In "Give Me A Reason To Live" untersucht die schottische Performerin Claire Cunningham die Darstellungen von Versehrten als Bettler in den Gemälden des niederländischen Malers Hieronymus Bosch.
Tanz im August, verschiedene Orte, Berlin, 12. August bis 4. September

Jean Lurçat in Halle
Rund 50 Werke des französischen Künstlers Jean Lurçat (1892-1966) sind seit Donnerstag in Halle zu sehen. Darunter befinden sich Aquarelle, Ölbilder und großformatige Bildteppiche, wie der Kunstverein "Talstrasse" mitteilte. Der Maler widmete sich zunächst dem Postimpressionismus, bevor er sich Kubismus und surrealen Welten zuwandte. Unter anderem zeigte sich der aus Halle stammende Maler Willi Sitte von Lurçats Bildteppichen tief beeindruckt - er begründete als Folge die Klasse für Bildteppichgestaltung an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. (dpa)
Jean Lurçat, Kunstverein Talstrasse, Halle, bis 20. November

Landeskunstschau in Neubrandenburg
Die Flüchtlingskrise und Themen wie Armut und Diktatur spiegeln sich bei der Landeskunstschau 2016 in Neubrandenburg wider. Die Schau des Künstlerbundes Mecklenburg-Vorpommern zeigt rund 200 Arbeiten von 39 Kunstschaffenden aus mehreren Bundesländern, erklärte Kurator Peter Funken am Donnerstag. Zu dem Motto "Art & Entertainment/Kunst & Unterhaltung" sei ein Mix aus Themen wie "Haltung zeigen" und unterhaltsamen Arbeiten zu sehen. Die Schau wird in Hallen des ehemaligen Panzerreparaturwerkes gezeigt.  (dpa)
26. Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V., Neubrandenburg, bis 11. September

Ruhrtriennale
Das experimentelle Theater- und Musikfestival Ruhrtriennale wird dieses Jahr politisch. "Wir können das Nachdenken über unsere Gesellschaft nicht nur den Politikern überlassen", sagte Intendant Johan Simons (69) in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Die ganze Welt wird politischer. Man kann jetzt kein Festival machen, ohne dass man Politik einbezieht." Angesichts von islamistischen Terror-Anschlägen, Brexit und Flüchtlingsbewegungen will Simons mit seinem Programm auch die europäischen Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit auf den Prüfstand stellen. Die Ruhrtriennale wird am 12. August in der Jahrhunderthalle Bochum mit Willibald Glucks Oper "Alceste" eröffnet. Simons führt selbst Regie wie auch bei der Uraufführung der Musiktheaterkreation "Die Fremden" am 2. September. Das Stück basiert auf dem Roman "Der Fall Meursault - eine Gegendarstellung" von Kamel Daoud. Das Buch ist die Antwort auf Albert Camus' Existenzialisten-Roman "Der Fremde". Neu und spektakulär ist die Spielstätte: die gigantische Kohlenmischhalle der im Dezember 2015 stillgelegten Zeche Auguste Victoria in Marl. Bis zum 24. September bringt die Ruhrtriennale mehr als 30 Produktionen an zahlreichen Orten des Ruhrgebiets heraus - darunter sind 20 Uraufführungen. Neben Musik, Theater und Tanz gibt es auch Kunst zu sehen, unter anderem junge Fotografie aus Meisterkursen von Daniel Josefsohn und Julian Röder (mehr dazu in der Septemberausgabe von Monopol). (dpa/monopol)
Informationen und Programm auf ruhrtriennale.de