Kunstwoche

Wohin in Karlsruhe?

Art Karlsruhe
Als erste große deutsche Kunstmesse des Jahres wird die Art Karlsruhe am Mittwochabend  um 17.00 mit einer Vernissage eröffnet. Unter dem Motto "Wo sich Kunst trifft" können Besucher von Donnerstag bis Sonntag Gemälde, Grafiken, Fotos und Skulpturen von 210 Galerien aus elf Ländern begutachten. "Kunst ist für alle Betrachter da, nicht nur für Käufer", sagte der Kurator der Art Karlsruhe, Edwald Schrade.  Die Messe wird von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) eröffnet. In vier Bereichen werden vor allem Werke des 20. und 21. Jahrhunderts ausgestellt - von Nachkriegskunst und Pop Art bis zu Street Art und Gegenwartskunst. Laut Veranstalter werden rund 50 000 Besucher auf dem Messegelände in Rheinstetten bei Karlsruhe erwartet. (dpa)
Art Karlsruhe, 5. bis 8. März,

Hans-Platschek-Preis für Rikuo Ueda

Kann der Wind zeichnen? Wenn man ihm die nötigen Hilfsmittel gibt, dann kann er es, meint Rikuo Ueda. Der 1950 in Japan geborene Künstler erfindet filigrane Installationen, die zur vollen Wirkung kommen, wenn ein Windhauch in sie fährt. Mehrere Jahre lang hatte er sein Studio in einem Baum aufgebaut und ließ sich von Regen und Wind bei seinen Werken helfen. Und in seinen "Wind Drawings", Assemblagen aus Zweigen, Papier, Pinseln und Tinte, überlässt er es den Luftbewegungen, die Tintenmarker zu setzen. Die Arbeiten seien kalligrafisch, befand Sebastian Giesen, als Vorstandsmitglied der Hans Platschek Stiftung diesjähriger Juror für den Hans-Platschek-Preis für Kunst und Schrift, und entschied sich für Ueda. Den Kunsthistoriker Giesen erinnern die Zeichnungen des Japaners an die gestische Malerei des Informel, nur dass sie gleichzeitig von einer elementaren Naturkraft Zeugnis ablegen. Auf einer Sonderschau der Art Karlsruhe sind Werke Uedas, dessen zerzauste Frisur ebenfalls von seinem Leben mit dem Wind erzählt, gemeinsam mit denen Platscheks zu erleben. (eb)
Art Karlsruhe, 5. bis 8. März, Halle 1, Preisverleihung am 5. März um 17 Uhr

Lynn Hershman Leeson: "Civic Radar"
Sie ist als Regisseurin bekannt, drehte 2002 „Teknolust“ mit Tilda Swinton. Aber Lynn Hershman Leeson ist seit vier Jahrzehnten auch als Medienkünstlerin aktiv. In der Retrospektive sind Collagen, Installationen, interaktive Cyberpuppen und Netzkunstwerke zu sehen. Im Zentrum der Langzeitperformance "Roberta Breitmore" (1973–78) stand eine von mehreren Darstellerinnen verkörperte Frauenfigur.
ZKM, Karlsruhe, bis 6. April

Arnulf Rainer
Dem Künstler Arnulf Rainer ist in Baden-Baden eine große Retrospektive gewidmet. Der Österreicher, der im Dezember seinen 85. Geburtstag feierte, ist bekannt für seine radikalen Übermalungen. Der Autodidakt ließ sich von französischen Surrealisten und dem Informel inspirieren, fand aber eine ganz eigene Bildsprache. Mehr als 100 Werke des Malers sind zu sehen, der zu den bedeutendsten Gegenwartskünstlern zählt.  Die Schau spannt einen Bogen von frühen Übermalungen und Kreuzbildern über Selbstdarstellungen bis hin zu Totenmasken und späten Schleierbildern. Zudem werden jüngst entstandene Werke präsentiert. Rainers Arbeiten werden einer Auswahl des Museums von Georg Baselitz gegenübergestellt. Die Ausstellung entstand zum 85. Geburtstag des Künstlers mit der Albertina in Wien. Dort war sie zuvor in anderer Zusammenstellung. In Deutschland ist Baden-Baden die einzige Station. (dpa)
Museum Frieder Burda, Baden-Baden, bis 3. Mai

Kerstin Cmelka
Vor allem Kerstin Cmelkas seit 2008 produzierte "Mikrodramen" werden in der Soloschau im Badischen Kunstverein präsentiert. In Interviews oder Liedern stellt die Künstlerin bekannte Theaterdialoge, klischeehafte Spielfilmszenen, Talkshows oder privat geführte Gespräche mit Personen aus ihrem Umfeld nach.
Badischer Kunstverein, Karlsruhe, bis 6. April

After Art Party

Eigentlich passt der Name nicht, denn beim Partyabend am Messesamstag im Badischen Staatstheater geht es gleich weiter mit der Kunst: Das visuelle Konzept der gemeinsamen Veranstaltung von Art Karlsruhe und Mood wird in diesem Jahr durch das kreative Netzwerk PXNG.LI aus dem ZKM-Umfeld gestaltet. Im DJ-Line-up unter anderem: die House-Legende Tyree Cooper aus Chicago sowie die Dub-, House- und Technoexpertin Eva Be aus Berlin.
Badisches Staatstheater, Karlsruhe, 7. März, 22 bis 5 Uhr