Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Die Eröffnungen der Woche: Tipps für Wien, Aachen, Berlin, Bremen, Köln, Düsseldorf, Remagen und Stade

"Gallery Weekend" in Wien
3 Tage, 21 Galerien. Im Rahmen des "Vienna Gallery Weekend" bietet Wien ein volles Programm rund um die zeitgenössische Kunst. Zum sechsten Mal findet das Event schon statt, das neben einem vielseitigen Ausstellungsprogramm auch Performances, Künstlergespräche und Katalogpräsentationen präsentiert. Für diejenigen, die an der Diskussion des aktuellen Kunstbetriebs interessiert sind, finden drei "Talks" in der Kunsthalle Wien im MuseumsQuartier statt. Dort wird sich unter anderem mit der Frage "Wie viel Biennalen braucht die Welt?" beschäftigt. Mit den so genannten "Departure Guided Tours" werden dem Besucher außerdem von Kunstkritikern und Kuratoren kostenlose Führungen durch die Galerien geboten. Unser Interview mit der Wiener Galeristin Elisabeth Thoman anlässlich des Galerienwochenende finden Sie hier
"Vienna Gallery Weekend", 29. bis 31. Mai

Paulina Olowska in Aachen
Nach Aernout Mik, Pawel Althamer und Phyllida Barlow erhält Paulina Olowska den Kunstpreis Aachen, der alle zwei Jahre vergeben wird. In der anschließenden Ausstellung "Needle / Nadel" zeigt die 1976 in Danzig geborene Künstlerin Werke, die sich um weiblich konnotiertes Handwerk drehen. Die aus verschiedenen Materialien zusammengenähten, zerschnittenen oder verwebten collagehaften Arbeiten sind zum Teil eigens für die Soloschau entstanden und nehmen Bezug auf die historische Funktion des Gebäudes. Bis 1988 beherbergte das heutige Ludwig Forum die größte Schirmfabrik der Welt. In der zentralen Fertigungshalle standen lauter Maschinen, an denen Arbeiterinnen ritualisierte Handgriffe verrichteten.
"Pauline Olowska – Needle/Nadel", Ludwig Forum für Internationale Kunst, 31. Mai bis 20. September, Preisverleihung und Eröffnung: Sonntag, 31. Mai, 12 Uhr

Bernhard Martin in Berlin
Der souveräne Mix von Stilen und Themen prägt die Bilder von Bernhard Martin, der mit dem Fred-Thieler-Preis für Malerei 2015 geehrt wird. Der 1966 in Hannover geborene Künstler erhält die mit 10000 Euro dotierte Auszeichnung für seinen konzeptuellen und zugleich narrativen Umgang mit dem Medium der Malerei – so die Jury, in der die Künstler Valérie Favre, Katharina Grosse und Gerwald Rockenschaub mit abstimmten. Jetzt sind Martins exzessive Bilderzählungen in der Berlinischen Galerie zu sehen. Es sind Gemälde und Bilderserien, die ein abgründiges Universum bizarrer Konstruktionen eröffnen, inspiriert von den Bildwelten der Renaissance, aber von den Obsessionen eines Pablo Picasso oder Francis Bacon.
"Bernhard Martin. Fred-Thieler-Preis 2015", Berlinische Galerie, bis 24. August

Marc Brandenburg in Stade
Klebetattoos und Leuchtsticker mit Szenen aus dem Berliner Alltag stellt der Künstler Marc Brandenburg im Kunsthaus Stade aus. Diese basieren auf Zeichnungen, die der 1965 geborene Brandenburg in monatelanger Arbeit anfertigt. Mit seinem Smartphone fotografiert er Motive aus dem Großstadtleben und verfremdet diese in einem aufwendigen Verfahren. In der Ausstellung zu sehen sind auch einige seiner jüngsten Arbeiten. Sie zeigen achtlos weggeworfene Dinge wie einen zerknüllten Pappbecher, einen demolierten Regenschirm oder eine Dönerverpackung. "Zufällig gefundene Situationen in Berlin sind Ausgangspunkt seiner Arbeit", beschrieb die Kuratorin Luisa Fink die künstlerische Strategie Brandenburgs am Donnerstag. Darunter sind die Ansicht einer Straßenecke, demonstrierende Nazis, Pfützen von Erbrochenem und Obdachlose. In einer Art Mini-Retrospektive ziehen sich die Motive in einem Sticker-Fries durch einen gesamten Raum in der Ausstellung, der im Schwarzlicht leuchtet. Mit seinen Arbeiten greife der Zeichner den Pop-Art der 60er und 70er auf, sagte Fink. Statt Konsumgüter in bunte Ikonen zu verwandeln, inszeniere er jedoch den Post-Konsum, also Abfall und Überreste. Erstmals stellt Brandenburg in Stade eine "Kiosk"-Skulptur aus, die er zum zehnjährigen Bestehen des legendären Berliner Technoclubs Berghain geschaffen hatte. Am Kiosk verteilte er Klebetattoos, die Gegenstände zeigen, die nach einer Party im Berghain liegen geblieben sind. (dpa)
"Marc Brandenburg", Kunsthaus Stade, 30. Mai bis 13. September

Bernard Schultze in Köln und Düsseldorf
Zum 100. Geburtstag des Informel-Malers Bernard Schultze (1915-2005) entdecken gleich drei Museen den Abstraktionskünstler neu. Schultze wäre am 31. Mai 100 Jahre alt geworden. In Köln, Düsseldorf und demnächst auch in Remagen (Rheinland-Pfalz) präsentieren Museen das Werk Schultzes, der neben Karl Otto Götz (101) zu den führenden Protagonisten der abstrakten Malerei der Nachkriegszeit zählte. Zusammen mit K.O. Götz und anderen gründete Schultze 1952 die Künstlergruppe Quadriga. Im Kölner Museum Ludwig wird ab Samstag das Frühwerk, die Informel-Phase der 50er Jahre und das farbgewaltige Spätwerk Schultzes auf monumentalen Leinwänden gezeigt. Das Museum verfügt über einen großen Teil des Nachlasses von Schultze. Im Düsseldorfer Kunstpalast läuft bereits eine Ausstellung mit Werken aus der Sammlung Kemp. Im Arp Museum Bahnhof Rolandseck ist ab 19. Juni eine große Retrospektive zu Schultze zu sehen. (dpa)
"Bernard Schultze. Werke aus der Sammlung Kemp", Museum Kunstpalast, Düsseldorf, bis 30. August. "Bernard Schulze. Zum 100. Geburtstag", Museum Ludwig, Köln, 30. Mai bis 22. November. "Ein heller Hauch, ein funkelnder Wind. Bernard Schultze zum 100sten Geburtstag", Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen, 19. Juni bis 1. Mai 2016

Museumsnacht in Bremen
19 Häuser haben am Samstag länger geöffnet. Wer noch keine Begleitung hat, kann per Kontaktanzeige auf dem Schwarzen Brett von "bremen.de" eine finden. Ein offizieller Treffpunkt für die Blind Dates ist auch schon organisiert. Nach Angaben der Veranstalter können sie sich vor Beginn der langen Museumsnacht auf dem Marktplatz beim Roland treffen. Die Bremer Museen bieten von 18 bis 1 Uhr neben speziellen Führungen durch ihre Ausstellungen Lesungen, Konzerte, Workshops und andere Aktionen. (dpa)
Die Lange Nacht der Bremer Museen, 30. Mai, ab 18 Uhr, Infos hier

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