Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Berlin, Dresden, Leipzig, Magdeburg und Paris

Preis der Nationalgalerie wird in Berlin vergeben
In Berlin wird am Freitag (20 Uhr) der renommierte Preis der Nationalgalerie vergeben. Erstmals sind für die Auszeichnung nur Frauen nominiert: die vier Künstlerinnen Sol Calero aus Venezuela, Iman Issa aus Ägypten, Jumana Manna aus den USA und Agnieszka Polska aus Polen. Der Preis ist für internationale Künstler unter 40 bestimmt, die in Berlin leben und arbeiten. Er ist verbunden mit einer Einzelausstellung in einem der Häuser der Nationalgalerie und mit einer begleitenden Publikation. Zur Preisverleihung im Gegenwartsmuseum Hamburger Bahnhof wird auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erwartet. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Monica Bonvicini, Omer Fast, Cyprien Gaillard und Anne Imhof. (dpa)
Preis der Nationalgalerie 2017, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin, bis 14. Januar 2018. Die Preisverleihung findet am 20. Oktober um 20 Uhr statt.

Schau zum Wandel Ostdeutschlands in Berlin
Von Samstag an befasst sich eine Ausstellung im ZKR Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum Schloß Biesdorf in Berlin mit dem Wandel Ostdeutschlands von der DDR über die Wendezeit bis in die Gegenwart. Die Schau mit dem Titel "Blick Verschiebung" ist in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst entstanden und zeigt fotografische und filmische Arbeiten von 22 Künstlern, die sich auf vergehende Landschaften und urbane Strukturen in Ostberlin und Brandenburg konzentrieren. Teilnehmende Künstler sind unter anderem Arno Fischer, Seiichi Furuya, Stephanie Steinkopf, Clemens von Wedemeyer, Ulrich Wüst und Tobias Zielony.
"Blick Verschiebung", ZKR Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum Schloß Biesdorf, Berlin, bis 21. Oktober bis 8. April 2018, Eröffnung am Freitag, den 20. Oktober, 19 Uhr

100 Jahre Russische Revolution - Ausstellung in Berlin
Hundert Jahre nach der Russischen Revolution erläutert eine Ausstellung in Berlin die epochemachenden Auswirkungen dieses Umbruchs. Unter dem Titel "1917. Revolution. Russland und Europa" zeigt das Deutsche Historische Museum rund 500 Objekte von mehr als 80 internationalen Leihgebern, darunter Gemälde, Plakate, Porzellan, Statuen, Uniformen und Alltagsgegenstände. Kuratorin Kristiane Janeke sagte vor der Eröffnung am Dienstag, die Machtübernahme der Kommunisten unter Lenin habe einerseits ein großes emanzipatorisches und künstlerisches Potenzial gehabt. Andererseits sei sie stets untrennbar mit Terror, Gewalt und Repression verbunden. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Nationalmuseum. (dpa)
"1917. Revolution. Russland und Europa", Deutsches Historische Museum, Berlin, bis 15. April
2018

Marlene Dumas in Dresden
Ein schwarzer Jesus! Im Frühjahr hatte Marlene Dumas mit ihrem Altarbild für die Dresdner Annenkirche  eine Kontroverse ausgelöst. Im Albertinum werden jetzt 36 Kleinformate aus der Serie "Skulls" der Südafrikanerin präsentiert. Zu sehen sind Totenköpfe in allen Variationen: mal verwaschen, mal lieblich, poppig und bunt, dann plötzlich bedrohlich oder von der Präzision eines Röntgenbilds – insgesamt weit entfernt vom klassisch-bedrohlichen Todessymbol.
"Marlene Dumas: Skulls", Albertinum, Dresden, 17. Oktober bis 14. Januar 2018

Design-Festival in Leipzig
Das Festival Designers' Open öffnet an diesem Freitag in der Leipziger Kongresshalle seine Pforten. Bis zum Sonntag zeigen 200 Designer aus acht Ländern Neuheiten unter anderem im Möbel- und Modedesign. Wie die Leipziger Messe als Veranstalter am Mittwoch mitteilte, ist die Kongresshalle komplett ausgebucht. Die Designers' Open hätten sich inzwischen zu einer festen Größe in der Zunft entwickelt. Für die Besucher gibt es neben der Ausstellung in der Kongresshalle auch noch sechs andere Orte in Leipzig, an denen Design präsentiert wird. Zu den sogenannten DO/Spots gehören etwa das Westbad, wo es ein T-Shirt-Festival für junge Mode gibt, oder das Tapetenwerk, wo aktuelle Architektur gezeigt wird. Die Spots sind mit einem Shuttle-Bus erreichbar. Zeitgleich mit den Designers' Open wird im Grassi Museum für Angewandte Kunst die traditionelle Grassimesse veranstaltet. Auch dort gibt es Neuheiten aus Design und Kunstgewerbe zu sehen. Beide Veranstaltungen können mit einem Kombiticket besucht werden. Voriges Jahr wurde bei den Design-Shows insgesamt 27 500 Besucher gezählt. (dpa)
Designers' Open, 20. bis 22. Oktober, Leipzig

"Raum als Instrument" in Magdeburg
Eine neue Ausstellung im Magdeburger Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen macht ganze Räume zu Kunstwerken. Der kanadische Komponist und Klangkünstler Robin Minard präsentiert von Sonntag an "Works with Sound - Arbeiten mit Klang". "Ich nutze den Raum als Instrument", erklärte der Künstler am Donnerstag in Magdeburg. Klänge und Objekte sollten sich verbinden und gemeinsam funktionieren. "Das Ziel ist, dass die Menschen wieder anfangen hinzuhören", sagte Minard über seine besondere Form der Kunst. "Wir müssen lernen, aufmerksamer zu sein und unsere Ohren zu sensibilisieren." So ist der große Raum unter dem Dach in blaues Licht getaucht, der Boden mit Teppich ausgelegt. Undeutbare, entspannende Klänge erfüllen den Raum, in dessen Mitte ein großer Haufen Daunenkissen dazu verlockt innezuhalten. Dabei werden die Sinne durcheinandergebracht, wenn sich blaues Licht wie Nebel anfühlt oder ein Wasserfall, gehüllt in dumpfe Geräusche, von unten nach oben fließt. Die Ausstellung wird am Sonntagnachmittag im Kunstmuseum eröffnet und ist bis zum 18. Februar 2018 zu sehen. (dpa)
"Robin Minard: Works with Sound - Arbeiten mit Klang", Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg, 24. Oktober bis 18. Februar 2018, Eröffnung: Sonntag, 22. Oktober, 15 Uhr

Camille Henrot in Paris
"Carte blanche" heißt die Pariser Ausstellungsreihe, bei der im Palais de Tokyo die gesamte Ausstellungsfläche für eine Einzelposition freigeräumt wird. Nach Philippe Parreno und Tino Sehgal ist nun Camille Henrot an der Reihe. Die 1978 geborene Französin lädt Künstlerkollegen wie Maria Loboda und Avery Singer ein, mit deren Arbeiten sie in Dialog treten will. Henrot selbst, die mit dem Video-Essay "Grosse Fatigue" 2013 den Silbernen Löwen der Venedig-Biennale gewann, zeigt unter anderem eine Reihe neuer Bronzefiguren – piktogrammartig abstrahiert und ein wenig jämmerlich. "Das Erhabene", hat die Künstlerin dazu bemerkt, "ist oft lächerlich, und Grandiosität resultiert meist in Traurigkeit."
"Camille Henrot: Days are Dogs", Palais de Tokyo, Paris, bis 7. Januar 2017