Rückblick Bilder der Woche Foto: Dion Barrett Gut angezogen Spätestens seit seinem Auftritt auf der Venedig-Biennale 2015, als er das Arsenale mit gebrauchten Kakaobohnensäcken einkleidete, ist Ibrahim Mahama bekannt für seine spektakulären Gebäudeverhüllungen. In London hat der Ghanaer jetzt das Barbican Centre mit 2000 Quadratmetern rosa und lila Stoffbahnen bedeckt. Unser Bild zeigt "Purple Hibiscus", benannt nach einem Roman von Chimamanda Ngozi Adichie. Die Stoffe wurden in Zusammenarbeit mit Kunsthandwerkern aus Tamale in Ghana gewebt und genäht, ein Stadion diente als Freiluftatelier. Auf sie gestickt wurden 100 traditionelle Batakaris-Gewänder, die Mahama durch Tauschgeschäfte von Gemeinden in Nordghana gesammelt hat. Anhand dieser kostbaren Textilien, die oft von Familien über Generationen hinweg aufbewahrt werden, erzählt Mahamas Werk von den Lebenszyklen solcher Objekte und fragt, was man aus den in ihnen eingebetteten historischen Erinnerungen und Glaubenssystemen lernen kann. Dort, wo heute das brutalistische Barbican Centre steht, befand sich einst das Zentrum des Londoner "Lumpenhandels", und so werfen die handgestickten Paneele an der rauen Betonfassade auch Fragen zur Beziehung zwischen dem Handwerklichen und dem Monumentalen auf. Mahamas "Lila Hibiskus" blüht in London noch bis zum 18. August, anschließend kehren die beseelten Stoffe in ihre Heimat zurück. Foto: Mohammed Salem/Reuters/dpa Inbegriff der Trauer Die Jury des renommierten Wettbewerbes World Press Photo Award hat den Fotografen Mohammed Salem für eines seiner Bilder ausgezeichnet, das das Grauen des Gaza-Kriegs in fast Gemälde-hafter Weise auf den Punkt bringt. Darauf ist die Palästinenserin Inas Abu Maamar zu sehen, die die Leiche ihrer 5-jährigen Nichte Saly im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis umarmt, die bei einem israelischen Angriff getötet wurde. Der Palästinenser Salem hatte das Foto für die Nachrichtenagentur Reuters am 17. Oktober 2023 gemacht. Foto: Peter Kneffel/dpa Protest im Museum Drei Mitglieder des russischen Kunstkollektivs Pussy Riot sind in der Retrospektive von Wolfgang Flatz (zweiter von links) in der Münchner Pinakothek der Moderne mit Musik und Aktionen aufgetreten. Wie Pussy Riot arbeitet auch der österreichische Künstler oft mit der Provokation und bewegt sich in Extremen. So hat er sich l in der Silvesternacht 1990/91 als menschlicher Glockenklöppel inszeniert, um das Publikum aus der vermeintlichen Lethargie zu reißen. Foto: Monika Skolimowska/dpa Mini-Palast Der Palast der Republik aus DDR-Zeiten feiert ein weiteres Mal seine Auferstehung - zumindest modellhaft. An der TU Freiberger Bergakademie wurde jetzt ein Modell des Bauwerks restauriert, das die Konstruktionstechnik detailgetreu abbildet. Es sei eher zufällig gefunden worden. Demnächst ist es erstmals öffentlich zu sehen - an jenem Ort, an dem sich einst das Original befand, im heutigen Berliner Humboldt Forum. Dort findet vom 17. Mai bis 16. Februar 2025 die Sonderausstellung "Hin und weg - Der Palast der Republik ist Gegenwart" statt. Damit soll die Geschichte des Palastes auf 1300 Quadratmetern erlebbar werden – in Zeichnungen, Fotografien und Plakaten. Foto: Emil Helms/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa Zerstörtes Herz einer Stadt Nur noch Ruinen der alten Börse in Kopenhagen sind nach dem Einsturz der Außenwände durch den großen Brand in dieser Woche zu sehen - ein Anblick, der vielen Däninnen und Dänen das Herz brechen dürfte. Am Dienstag war dort in einer Phase von Bauarbeiten ein Feuer ausgebrochen. Die alte Börse, in der sich heute die dänische Handelskammer befindet, die auch Eigentümerin des Bauwerks ist, beherbergt unter anderem eine große Kunstsammlung. Viele davon wurden gerettet - auch durch den spontanen Einsatz von Passanten. Foto: dpa Kopf ab Das Werk "Salome empfängt das Haupt Johannes des Täufers" (1609-10) von Caravaggio wird in der Ausstellung "The last Caravaggio" in der Londoner National Gallery gezeigt. Das Gemälde wird neben dem "Martyrium der Heiligen Ursula" (1610) zu sehen sein, dem letzten Gemälde des Künstlers Michelangelo Merisi da Caravaggio, das seit fast 20 Jahren nicht mehr im Vereinigten Königreich zu sehen war. Die Schau läuft bis zum 21. Juli. Foto: Felix Hörhager/dpa Fremde Galaxien in Venedig Besucher stehen vor einer Arbeit der israelischen Künstlerin Yael Bartana am Tag der offizillen Eröffnung des Deutschen Pavillons bei der 60. Ausgabe der Kunstbiennale - und fühlen sich von ihrer Installation womöglich in außerirdische Welten versetzt. Neben Bartana vertritt auch der Berliner Theaterregisseur Ersan Mondtag Deutschland bei der Biennale. Die Ausstellung dauert bis zum 24. November. Foto: Jens Kalaene/dpa Mönch nicht mehr einsam Das Bild "Mönch am Meer" von Caspar David Friedrich dürfte in nächster Zeit sehr viel Besuch bekommen. Es ist in der Berliner Blockbuster-Ausstellung "Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften“ anlässlich des 250. Geburtstages des Künstlers in der Alten Nationalgalerie zu sehen. Die Ausstellung eröffnet diese Woche und läuft bis zum 4. August. Prognose: Es wird voll. Foto: Danny Lawson/PA Wire/dpa Menschengroße Magnolie Die Gärtner Joel Dibb und Kate Cannon benutzen ein kleines Boot, um die Skulptur "Magnolia" von Rebecca Newnham im Magnolia Lake des Himalayan Garden and Sculpture Park in der Nähe von Ripon, North Yorkshire, aufzustellen. Dort soll sie nun bei jedem Wetter Frühlingsstimmung verbreiten.