Olaf Nicolai auf der AppenzellBiennale

(Edelweiß)²

Es gibt wahrscheinlich nicht viele Dinge, die gegen Coolness so immun sind wie das Edelweiß. Ob als gefährdete Pflanze, Ornament oder Wappen, es stecken stets zahllose Verweise in der sternförmigen, silbrig glänzenden Blüte. Auch wer die Pflanze selbst noch nie gesehen hat, weiß ganz genau, wofür sie steht: Einzigartigkeit, Widerstandsfähigkeit, Postkartenhaftigkeit. Kurz gesagt: für die Schweiz.

Dort hat der Konzeptkünstler und Bildhauer Olaf Nicolai im Rahmen der AppenzellBiennale jetzt die Quadratur des Edelweiß erreicht: Auf sechs mal sechs Metern wurden auf der Ebenalp Hunderte Setzlinge gepflanzt. Damit wurde das Edelweiß nicht nur von seiner leicht pelzigen Niedlichkeit befreit und coolem Minimalismus unterzogen. Nicolai hat ihm auch das erhebende Alleinstellungsmerkmal genommen – seine Seltenheit. (sh)

AppenzellBiennale, Plattform 8, Ebenalp, Wasserauen.