David LaChapelle versus Rihanna

Good girl gone bad

Ab 10. August muss sich Rihanna im Plagiatsstreit um ihr Musikvideo "S&M" vor Gericht verantworten. So entschied Ende Juli eine New Yorker Richterin, die der Klage des Modefotografen David LaChapelle auf Urheberrechtsverletzung gegen die Sängerin stattgab. Laut den Gerichtsunterlagen enthält das Storyboard des Videos Kopien von Fotografien des Künstlers, an denen sich mehrere Sequenzen maßgeblich orientieren (im Anhang zu den Unterlagen sind die fraglichen Szenen abgebildet und LaChapelles Originalen gegenübergestellt). Insbesondere im Vergleich zwischen der Szene im rosa Zimmer und dem Foto "Striped Farce" wurde für Richterin Scheindlin deutlich, dass Rihanna zwar nicht alle Details kopiert habe, aber dennoch "das Gesamtkonzept und die Atmosphäre". Dies berechtige LaChapelles Klage.

Bereits im Februar hatte der Modefotograf mit seiner Anzeige gegen Rihannas Video Schlagzeilen gemacht. Kurz nach der Veröffentlichung von „S&M“ wetterte er auf Twitter, das nächste Mal, dass Rihanna ein LaChapelle-Video mache, solle sie auch LaChapelle dafür anstellen.

Ähnliches könnte sich der südafrikanische Fotograf Pieter Hugo gedacht haben, als er Beyoncés im Mai veröffentlichtes Video „Run the World (Girls)“ zum ersten Mal sah. Die Popdiva ließ sich eindeutig von seinen Bildern der "Hyänenmänner" in Nigeria inspirieren. Hugo verzichtete aber im Gegensatz zu LaChapelle auf eine Klage. Er fühle sich vielmehr geehrt: „Ich denke, die Hyänenmänner würden sich auch geschmeichelt fühlen, aber sie werden sich wundern, warum sie nicht bezahlt wurden.“