Türkisch-kurdische Künstlerin

Zehra Doğan auch im Gefängnis künstlerisch tätig

Die inhaftierte türkisch-kurdische Künstlerin und Journalistin Zehra Doğan setzt ihre Kunst im Gefängnis fort

Zwei Jahre und zehn Monate Haft, so lautete im März 2017 das Urteil für Zehra Doğan. Seitdem ist die junge Frau inhaftiert. Grund dafür ist eines ihrer Wasserfarben-Gemälde. Das Bild basiert auf einer Fotografie und zeigt die Zerstörung der kurdischen Stadt Nusaybin nach einem Kampf zwischen kurdischen Milizen und dem türkischen Militär im Jahre 2015. "Propaganda für eine terroristische Vereinigung", so lautete der Vorwurf gegen Doğan.

Doch trotz der begrenzten Möglichkeiten im Gefängnis ist sie weiterhin künstlerisch produktiv und so malt sie auf Papierresten mit improvisierten Materialien wie Essensresten oder ihrem Menstruationsblut, wie Mitglieder von "Free Zehra Doğan", ein Zusammenschluss von Kollegen, Freunden und Unterstüzen Doğans, im Gespräch mit "The Art Newspaper" berichten.

Der Fall um die junge Künstlerin sorgte für allgemeines Entsetzen. Der britische Street-Art-Künstler Banksy beispielsweise protestierte in New York gegen ihrer Inhaftierung mit einem großen Wandbild. Und auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International unterstützt mir ihrer Kampagne "Für die Meinungsfreiheit in der Türkei" die Freilassung Doğans und anderer inhaftierter Journalisten und Künstler. Unter dem Namen "Die Augen weit offen" eröffnet im Juni 2018 eine Ausstellung zu Ehren der Künstlerin in der Stadtbücherei Detmold in Nordrhein-Westfalen.