Philipp Demandt

Vom Bodensee über Berlin nach Frankfurt

Für Philipp Demandt geht es im Oktober von der Spree an den Main: Der Leiter der Alten Nationalgalerie in Berlin wird Direktor von Städel und Liebieghaus sowie der Kunsthalle Schirn in Frankfurt.

Frankfurt habe sich zu einem aufregenden Kunstzentrum entwickelt, findet der 45-Jährige. Stadt und Region seien ihm lange vertraut.

Geboren wurde der Nachfolger von Max Hollein im Juni 1971 in Konstanz. Er studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Publizistik. Promoviert hat er über Porträts der preußischen Königin Luise (1776-1810) und den "Luisenkult". Später war er Mitkurator einer Ausstellung über sie bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

2004 wurde er Dezernent bei der Kulturstiftung der Länder, wo er Kultureinrichtungen beim Erwerb von Kunstwerken und Ausstellungen beriet. Er leitete eine Zeitschrift, eine wissenschaftliche Publikationsreihe und veröffentlichte Artikel in Tageszeitungen.

Im Januar 2012 wurde Demandt zum Leiter der Alten Nationalgalerie in Berlin ernannt. Sie beherbergt Gemälde und Skulpturen vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Er strukturierte die Schausammlung neu und machte laut Städel-Administration "mit ebenso innovativen wie erfolgreichen Ausstellungen auf sich aufmerksam".

"Gute Mitarbeiter lässt man immer sehr ungern gehen", hatte Udo Kittelmann, Direktor der (Gesamt-)Nationalgalerie, vor wenigen Wochen gesagt. Demandts Weggang "schmerzt natürlich", sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen, Michael Eissenhauer. Ihm sei eine erfolgreiche Bilanz sowie die Öffnung der Alten Nationalgalerie zu verdanken.