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Was läuft im Fernsehen?

Mit der Reihe „Nächster Halt“ reist Arte diese Woche nach Peking und trifft am Montag um 17.20 Uhr den Fotografen Feng Hai. Exemplarisch zeigen seine Arbeiten das Spannungsverhältnis von Tradition und Moderne, das die chinesische Hauptstadt beherrscht.

Zum 60. Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. wirft der britische Filmemacher Don Kent am Dienstag um 10.55 Uhr auf Arte einen distanzierten Blick auf die Monarchie. Sein Dokumentarfilm „Ein Lied für eine Königin“ zeigt bisher unveröffentlichte Archivaufnahmen sowie Werke des Malers Glen Baxter, der Fotografen Martin Parr und Chris Levine und anderer Künstler.

Letzte Woche eröffnete die Neue Nationalgalerie in Berlin die große Gerhard Richter Retrospektive zum 80. Geburtstag des Malers. NTV widmet sich dem Ereignis mit der Dokumentation „Gerhard Richter: Logistik einer Ausstellung“ am Dienstag um 16.30 Uhr.

Genesis P-Orridge, Mitbegründer der Band Throbbing Gristle und Performancekünstler, wurde auch bekannt mit dem Projekt „Creating the Pandrogyne": Gemeinsam mit seiner Frau und künstlerischen Partnerin Lady Jaye unterzog er sich einer Reihe von kosmetischen Operationen, um ihre beiden Körper aneinander anzugleichen. Marie Losiers Film „The Ballad of Genesis and Lady Jaye" erzählt die Geschichte des Paares. Bei der Berlinale 2011 gewann sie dafür den Teddy als bester Dokumentarfilm. Dienstag,  ZDF-Kultur, 20.15 Uhr.

Danach zeigt ZDF-Kultur um 22.40 Uhr den experimentellen Kurzdokumentarfilm „Blind“: Ein Fußballspiel bei Nacht mit blinden Spielern. Der 1972 in Schweden geborene Künstlerin Annika Larsson zerlegt in einer Abfolge von Nahaufnahmen und Details das Geschehen auf dem Platz. Der Film hatte 2011 im Forum Expanded der Berlinale Premiere.

Dienstagnacht um 1.00 Uhr strahlt der NDR den Dokumentarfilm "Gesichter der Arktis" aus. Darin wird der Isländer Ragnar Axelsson alias RAX auf seinen eindrucksvollen Fotoreportagen in Island und auf Grönland begleitet.

Ein 30 Jahre altes Filmporträt des 1904 in Leipzig geborenen Malers Hans Hartung zeigt ZDF-Kultur am Mittwoch um 8.40 Uhr unter dem Titel „Vor 30 Jahren: Ein abenteuerliches Leben“. Hartungs Arbeit blieb lange ohne Erfolg. Erst als abstrakte Kunst nach 1945 in Mode kam, wurde Hartung als Pionier auf diesem Gebiet gefeiert.

In einer  weiteren Etappe durch Peking widmet sich „Nächster Halt“ am Donnerstag um 17.20 Uhr der Kunst- und Kulturszene der Stadt. Während die Museen klassische Kulturschätze beheimaten bringen die Galerien neue hochkarätige Talente zeitgenössischer Kunst hervor.

Jeff Koons hat ein rollendes Kunstwerk geschaffen und für BMW einen Rennwagen gestaltet. NTV begleitete den US-Künstler bei der Arbeit und wiederholt die Dokumentation „Mobile Kunst mit Jeff Koons“ Donnerstagnacht um 1.05 Uhr.

Die künstlerischen Facetten Rios entdeckt die Reihe „Nächster Halt“ in einer Wiederholung auf Arte am Freitag um 8.00 Uhr. Dass die Kunst hier auf der Straße entsteht, zeigt vor allem ein außergewöhnliches Kunstwerk in freier Natur in den Hügeln über der Stadt. Es wurde von einem Favelakind geschaffen und später auf der Biennale in Venedig gezeigt.

Julia Benkert beobachtet in ihrem Dokumentarfilm „Amen! Die Kunst und ihr Heimweh nach Gott“ (hier unsere Besprechung von 2010) eine erneute Hinwendung der zeitgenössischen Kunst zu sakralen Themen. Um Antworten für eine derartige Entwicklung zu finden, begleitet sie den Kölner Pater Friedhelm Mennekes bei seinen Künstlerbesuchen in Europa und Amerika am Freitag auf 3sat  um 12 Uhr.

„Die Konspirativen Küchenkonzerte“ stellen diese Woche die Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“. Während das Performance-Kollektiv God's Entertainment seine Aktionen vom Publikum lenken lässt, plant die Hamburger Künstlerband HGich.T ihre chaotisch wirkenden Auftritte en detail. „Klappe zu und mitmachen!“ ist das Motto am Freitag um 22.15 Uhr auf ZDF-Kultur.

Freitagabend um 23.30 Uhr wiederholt die ARD die erste Folge des Dreiteilers „Speer und Er“. Eine biografische Erzählung über den Architekten Albert Speer und seine Rolle im Dritten Reich..

Unter dem Titel „Wohnen abseits der Bauform“ widmet sich der HR Freitagnacht um 3.40 Uhr ungewöhnlichen Wohnprojekten. Porträtiert wird dabei unter anderem die von dem Künstler Friedensreich Hundertwasser entworfene Waldspirale in Darmstadt. Ein Wohnhaus ohne gerade Linien, rechte Winkel und mit Fenstern, die aus der Reihe tanzen.

SF 1 wiederholt am Samstag um 9.55 Uhr das Porträt „Ilya Kabakov - Fliegen und Engel“ der Filmemacher Kerstin Stutterheim und Niels Bolbrinker. Der wohl bedeutendsten russischen Konzeptkünstler unserer Zeit (hier unsere Filmbesprechung) wurde durch seine Installationen bekannt, in denen er sich immer wieder mit der Zeit des Post-Stalinismus auseinandersetzt.

Die US-amerikanische Komödie „White Lies - Das Leben ist zu kurz um ehrlich zu sein“ (1996) ist eine Persiflage auf die New Yorker Kunstszene. Darin gibt sich Museumswärter Leon gegenüber einer jungen ambitionierten Galeristin als Maler aus und avanciert als „schwarzer Rebell aus Harlem“ zum Szene-Star. 3sat zeigt den Film am Sonntag um 23.25 Uhr.