Wer jetzt kein Haus hat ...

... kann im Guggenheim wohnen: Der deutsche Künstler Carsten Höller baut in der Rotunde des New Yorker Museums ein Hotelzimmer auf. Höllers „The Revolving Hotel Room“, das ab 24. Oktober in der Gruppenschau „theany spaceforever“ gezeigt wird, besteht aus drei sich drehenden Glasplatten, auf denen ein Schreibtisch, eine Ankleide und ein Doppelbett stehen. Reservierungen nimmt das Waldorf Astoria über seine Website entgegen – was schon deshalb lustig ist, weil dieses Hotel auch sonst ironiefrei „VIP Kombitickets“ für das MoMA oder Olafur Eliassons Wasserfälle anbietet. Nachts können die Gäste treiben, was sie wollen, tagsüber sind sie den Blicken der Besucher ausgesetzt. Für Kuratorin Nancy Spector ein „großartiges Beispiel“ dafür, wie Höller „den Betrachter schon an der Entstehung seiner Kunst beteiligt“. Zu erstaunt sollte man indes nicht sein: In der Tate Modern ließ Höller die Besucher zuletzt rutschen, im Kunsthaus Bregenz Karussell fahren. Seine neueste Installation wirkt wie ein Gutenachtkuss für allzu ernstgemeinte „partizipatorische“ Kunstprojekte.