Tipps und Termine (30.3.-1.4.)

Wohin am Wochenende?

Wilhelm Schürmann in Köln
Die Kleidermuster verraten so einiges über „Mutter und Tochter“. Wenn das Foto einer Häuserfassade mit schief eingemauertem Fenster dann noch „Do it yourself“ heißt, kann man wahrhaftig von humorvoller Beobachtungsgabe sprechen. Wilhelm Schürmanns Bilderzyklus der Steinhammerstraße in Dortmund wird von der Photographischen Sammlung der SK Stiftung Kultur präsentiert. Der Kurator und Sammler wuchs selbst in dieser Straße auf. In „Wegweiser zum Glück“ nähert er sich den Bewohnern und ehemaligen Arbeitern der seit 1970 stillgelegten Zeche Germania verschmitzt und mit dem notwendigen Feingefühl.
SK Stiftung Kultur, Die Photographische Sammlung, Köln, 30.3. bis 12.8.

"Fenster-Bilder seit Matisse und Duchamp" in Düsseldorf 
Das Objekt „Fresh Widow“ von Marcel Duchamp ist der Ausgangspunkt einer Ausstellung zum Fenster-Motiv in der modernen und zeitgenössischen Kunst. Indem er das verkleinerte französische Fenster mit schwarzem Leder zuklebte, hat Duchamp auch ein Fenster geöffnet: hin zu einer neuen Bildwirklichkeit. Bei Robert Delaunay, Henri Matisse oder Josef Albers – ihre Werke sind ebenfalls Teil der Ausstellung im Düsseldorfer K20 – gilt das Dogma des Tafelbildes als Fenster zur Welt nicht mehr. Christo, Olafur Eliasson, Günther Förg, Gerhard Richter, Jeff Wall oder Ellsworth Kelly geben weitere Einblicke in die Entwicklung des Motivs. Und Jochem Hendricks präsentiert seine aufwändige Videoarbeit „Front Windows“, in der 200 Fensterscheiben eines großen Hauses nach komponierten Rhythmen zerspringen.
K20, Düsseldorf, 31.3.-12.08., Eröffnung am Freitag, 30.3., 19 Uhr

Erste Duchamp-Einzelschau in München
"Ort meiner völligen Befreiung" nannte Marcel Duchamp München, wo er 1912 drei Monate verbrachte. Hat die bayerische Stadt ihn auf die revolutionäre Ready-Made-Idee gebracht?  Immerhin publizierte der Kunsthistoriker Thierry de Duve 1984 die These, dass Duchamp in München die Malerei aufgegeben und – angeregt durch die dort entdeckte Hinterglasmalerei – das „Große Glas“ konzipiert habe. Im Kunstbau des Lenbachhauses werden hochkarätige Duchamp-Leihgaben gezeigt, unter anderem der berühmte, in Paris einst abgelehnte, „Akt, eine Treppe herabsteigend". Das Gemälde wird erstmals in Deutschland präsentiert. In Monopol 3/2012 finden Sie ein Interview mit dem Kulturmanager Thomas Girst, der die Ausstellung mitkuratiert.
Lenbachhaus München, 31.3 bis 15.7.

Große «Frauen»-Ausstellung in München
Pablo Picasso, Max Beckmann, Willem de Kooning: Drei bedeutende Künstler und ihre Sicht der Frauen stehen im Mittelpunkt einer großen Ausstellung in der Pinakothek der Moderne in München. Die Schau zeigt 95 Frauendarstellungen der drei berühmten Künstler, die zu den wichtigsten ihrer Zeit zählen. Der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Klaus Schrenk, sprach von einem «besonderen Ereignis» für das Haus. Es ist die größte und teuerste Kunstausstellung in der Geschichte der Pinakothek der Moderne. Die Kuratorin Carla Schulz-Hoffmann, die sich mit dieser Schau nach langjähriger Arbeit aus den Staatsgemäldesammlungen verabschiedet, stellte die Unterschiede in der Darstellung der drei Künstler heraus: Beckmann habe Frauen als ruhenden Gegenpol zu sich selbst gemalt, für Picasso sei die Frau eine «Reflexionsebene», an ihnen arbeite er «das ganze Spektrum existenzieller Grunderfahrungen» ab. «Picassos Frauenbilder sind Spiegel des Künstlers», sagte sie. Bei de Koonings abstrakten Gemälden gelte dagegen: «Die Frau wird zur Landschaft, die Landschaft zur Frau.» (dpa)
Pinakothek der Moderne, 30.3. bis 15.7.

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Vernissage-Kalender