Direktor der Basler Volta Art Fair

3 Fragen an Kamiar Maleki

Die Volta Art Fair ist als Satellitenmesse für Einsteiger deutlich zugänglicher als die große Art Basel. Messechef Kamiar Maleki gibt einen Ausblick auf die diesjährige Ausgabe

Im November 2019 hat Kamiar Maleki die Leitung der Volta übernommen, erst 2021 gab er coronabedingt sein Basler Debüt. Die Messe wurde 2005 aus einer Initiative von Kunsthändlerinnen und Kunsthändlern gegründet. 2019 hat die Ramsay Fairs die Volta von der vorherigen Besitzerin Merchandise Mart Properties, Inc. gekauft. Für Basel hat sich die Volta vorgenommen, einige der etablierteren ehemaligen Aussteller zurückzugewinnen, vor allem aber "junge, aufregende Galerien in die Familie aufzunehmen". 

Herr Maleki, im Juni startet die Volta Art Fair als Satellitenmesse zur Art Basel – zum ersten Mal wieder ganz ohne pandemiebedingte Einschränkungen. Warum sollte man Kunst vor Ort kaufen anstatt online?

Die Volta bietet die Möglichkeit, direkt mit Galeristinnen und Galeristen und Künstlerinnen und Künstlern in Kontakt zu treten. Kunst online zu kaufen ist eine wichtige Ergänzung. Es wird jedoch nie diese Verbindungen, die zufälligen Begegnungen und den persönlichen Austausch ersetzen können.

Für Einsteiger ist eine kleinere Messe wie die Volta deutlich zugänglicher als die große Art Basel. Wie startet man eine Sammlung mit begrenztem Budget?

Mein wichtigster Rat für das Sammeln von Kunst ist: Kaufe, was dir gefällt! Aber man sollte nicht nur aus dem Bauch heraus entscheiden, sondern recherchieren: Galerien besuchen, Fragen an die Galeristinnen und Galeristen stellen und mit den Künstlerinnen und Künstlern sprechen. Ich komme aus einer Familie von Kunstsammlern und begann deshalb schon als Teenager, Kunst zu sammeln. Mein Vater hat meinem Bruder und mir dafür ein kleines Budget zur Verfügung gestellt. Die Regel war: Wenn wir etwas kaufen wollten, mussten wir unsere eigenen Recherchen über das Kunstwerk und die Künstlerinnen und Künstler anstellen und unserem Vater präsentieren. Wir haben dann gemeinsam über den Kauf entschieden. Das Gleiche galt, wenn wir die Arbeit wieder verkaufen wollten – das aus dem Verkauf erzielte Geld wurde in unseren Fonds eingezahlt. So habe ich meine erste eigene Sammlung aufgebaut und begonnen, junge Talente zu fördern. 

Wie wählen Sie aus?

Ich reise viel und sehe sehr viel Kunst auf Messen und in Galerien. Persönlich mag ich es, wenn man sieht, wie ein Werk „gemacht“ ist, wie es entstanden ist, das Handwerk und die Geschichte dahinter. Und natürlich hilft es, wenn man die Künstlerinnen und Künstler persönlich kennt und sie schätzt, sich mit ihnen austauscht. Aber am Ende liegt Kunst im Auge des Betrachters, sie muss zu dir sprechen.