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8 Kunst-Filme, die Sie im August nicht verpassen sollten

Das Beste aus den Mediatheken: Die Kunstfilme im August fragen nach der Vergänglichkeit von Monumenten, der Freiheit der Kunst und der Schönheit des Hackens 


Über die Vergänglichkeit von Monumenten: Adrian Villar Rojas

Für die Istanbul Biennale 2015 ließ der argentinische Künstler Adrián Villar Rojas monumentale weiße Tiere aus dem Marmara-Meer aufsteigen, beladen mit typischen Stoffen und Objekten der türkischen Metropole. Doch Rojas' Skulpturen sind bei all ihrer Erhabenheit nie von Dauer, sie setzen sich den Elementen aus und werden von ihnen schließlich langsam zersetzt. Die Dokumentation "Live Art" begleitet den Künstler unter der Regie von Heinz Peter Schwerfel auf seinem Weg nach Istanbul. Die Dokumentaion zeigt in poetischen Bildern, wie Villar Rojas um die Welt reist und seine Werke immer im Austausch mit Menschen und Orten entstehen.

"Live Art: Adrian Villar Rojas", Arte-Mediathek, bis 19. August 

 

Über Pop und Politik: Porträt der Sängerin M.I.A.

Von der Kunstakademie zum Popstar mit politischer Agenda: Die Doku "Matangi/Maya/M.I.A." erzählt die bewegte Lebensgeschichte der bekanntesten Rapperin Großbritanniens. Warum sie sich schwer tat mit dem Filmporträt und wieso sie keine Musik mehr macht, erzählt M.I.A. im Monopol-Interview.

"Matangi/Maya/M.I.A.Geflüchtete, Aktivistin, Popstar", Arte Mediathek, bis 31. August 

 

Foto: © Rapid Eye Movies
Filmstill aus "Matangi/Maya/M.I.A."



Über die Entstehung von Kunstwerken: Kollaborationen bei "Art Work"

Wie entsteht eigentlich Kunst und wie kommen Kreative auf ihre Ideen? Das Format "Art Work" bringt Künstler aus verschiedenen Sparten zusammen, die zusammen ein Werk erschaffen. Die Künstlerin Britta Thie nimmt mit Performerin Peaches einen Song auf, Künstlerin Alicja Kwade trifft den Sänger Dagobert und der Galerist Johann König improvisiert mit dem DJ und Techno-Pionier Westbam. Bei ihren Treffen sprechen die ungleichen Paare über ihre Praxis und das Ringen um Inspiration. Frei nach dem Motto: Kunst ist schön, macht aber Arbeit. 

"Art Work", mehrere Folgen, ZDF Kultur

Foto: ZDF Kultur

Die Künstlerin Alicja Kwade in "Art Work"

Über die rechte Kulturrevolution: Ist die Kunst noch frei?

"Wir befinden uns zweifellos in einem Kulturkampf" sagt der kulturpolitische Sprecher der AfD im Bundestag, Marc Jongen, und bestätigt damit, was viele Kulturschaffende in Deutschland befürchten: Die Kultur gerät immer mehr unter politischen Druck. Die 3Sat-Doku "Kulturkampf von rechts - Ist die Freiheit der Kunst in Gefahr?" thematisiert die kulturpoltischen Strategien der Rechtspopulisten und stellt Kulturschaffen vor, die sich dagegen stellen, unter anderem die deutsche Kulturinitiative "Die Vielen."

"Kulturkampf von rechts - Ist die Freiheit der Kunst in Gefahr?", ZDF-Mediathek

Foto: dpa

Logo des Vereins Die Vielen 

Über den Hacker als Datenkönig: Der Künstler Simon Denny

Der Hacker hat in der Kultur eine beachtliche Karriere hinter sich: Früher als pickeliger Kleinkrimineller in Muttis Keller verspottet, ist er inzwischen ein bei Unternehmen, Behörden und Kuratoren angesehener Datenwelt-Versteher. Auch der neuseeländische Künstler Simon Denny macht sich die Strategien von Hackern zunutze. Er nimmt die Versprechen von Silicon-Valley-Konzernen auseinander und zeigt, wie Staaten den digitalen Raum untereinander aufteilen. Denny verlangt seinem Publikum einiges ab, aber wer sich auf seine tatsächlich oft lustigen Gedankenvolten und Datenwolken einlässt, wird belohnt. Denny vermisst eine Welt, die mit Datenströmen überzogen ist und nimmt die Technologien hinter Bitcoins und NSA-Überwachung auseinander. Es braucht dringend Künstler wie ihn, die die Beobachter im Auge haben.

"Live Art: Simon Denny. Die Kunst des Hackens" Arte Mediathek, bis 17. August

Foto: Camera Lucida Productions

"Live Art: Simon Denny", Filmstill

Über Andy Warhol: Name, Marke, Visionär 

Weiß man jetzt eigentlich schon alles über Andy Warhol? Vielleicht, aber so ganz entziehen kann man sich der Faszination dann doch immer nicht. Der Glamour, der Pop, die Weggefährten, die alle in der Gegenwart noch interessanter werden, weil sie so vieles von heute vorausgeahnt haben. Die Dokumentation "Andy Warhol - Name. Marke. Visionär." von Nicolette Feiler-Thull geht in New York und Zürich auf Spurensuche und zeigt, wie sich Kuratoren bemühen, dem ikonischen Warhol-Werk immer noch neue Facetten abzuringen. Der Film begleitet die Vorbereitung der großen Retrospektive "From A to B and back again", die im New Yorker Whitney Museum zu sehen war und nun nach San Francisco weitergewandert ist. Eine halbe Stunde gehaltvoller Pop. 

"Andy Warhol: Name.Marke.Visionär.", ZDF Mediathek, bis 2. Februar 2020

 

Foto: Cortesy ZDF

"Andy Warhol: Name.Marke.Visionär."

Über Kunst im öffentlichen Raum: Alle raus!

Von wegen White Cube: Die fünfteilige Serie "Kunst muss raus" beschäftigt sich mit der Geschichte und Gegenwart von Werken im öffentlichen Raum. Was passiert, wenn uns Kunst ungefragt im Alltag begegnet? Was kann sie bewirken, wann stört sie und wird zum Skandal? Die Serie fragt nach der Stadt als Raum für alle und nach den verschiedenen Vorstellungen davon, wie er bespielt werden soll. Langweiliger Brunnen oder provokante Skulptur? Es kommen Künstler, Publikum und Wissenschaftler zu Wort, auch das Netz, der öffentliche Raum von heute, wird als Kunstort vorgestellt.

"Kunst muss raus", fünf Folgen, Arte Mediathek, 3. August bis  16. September 

Über das Scheitern: Westliche Kunst in Nordkorea 

Kaum eine andere Gesellschaft lebt so abgeschottet wie Nordkorea. Der Norweger Morten Traavik ist mit anderen Künstlern nach Pjöngjang gereist: Ist Austausch durch Kunst möglich unter den Bedingungen einer Diktatur? Eine Reise unter permanenter Überwachung, mit enttäuschten Erwartungen und unerwarteten Begegnungen – bis ein Atombombentest Nordkoreas alles verändert.

"Nordkorea - Kunst im Schatten der Bombe", Arte Mediathek, 13. August bis 13. September 

Eine ausführliche Rezension zum Film lesen Sie hier.

Foto: NFI

Filmstill "War of Art"