Entwurf von Herzog & de Meuron,

Berliner Museum des 20. Jahrhunderts bisher noch im Kostenrahmen

Das wegen hoher Baukosten umstrittene Berliner Museum des 20. Jahrhunderts liegt nach neuen Berechnungen noch im jüngsten Kostenrahmen

Aktuelle Berechnungen belaufen sich auf 353 Millionen Euro, wie es am Montag von Seiten der ausführenden Bundesbau Baden-Württemberg hieß. Von Seiten des Bundes waren zuletzt 364 Millionen Euro bewilligt worden, zusammen mit Indexsteigerung und Risikokosten bis zu 450 Millionen Euro.

Die Fertigstellung des Baus ist weiterhin für 2026 geplant. Der Entwurf stammt von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron, die auch die Elbphilharmonie in Hamburg, das Olympiastadion in Peking und die Allianz Arena in München gebaut haben. Die Nationalgalerie Berlin steht damit vor einer Neuordnung mit sieben Standorten.

Joachim Jäger, Leiter der Neuen Nationalgalerie, gab einen ersten konzeptionellen Überblick. Aus seiner Sicht ist kaum eine Sammlung in Europa so sehr von den Entwicklungen des 20. Jahrhunderts gekennzeichnet wie gerade die Sammlung der Nationalgalerie mit mehr als 10 000 Werken aus dieser Zeit. Die Vielfalt der Sammlung sei gerade auch mit Blick auf das 20. Jahrhundert gekennzeichnet von Ost und West und damit zwei ganz verschiedenen politischen Systemen. Das Jahrhundert sei geprägt von Fortschritt, Revolution, Emanzipationsbewegungen, postkolonialer Abhängigkeit und Unabhängigkeit sowie der Globalisierung.

So soll das Thema der politisierten Künste Ost-West eines der wichtigen Themen werden, für das Arbeiten etwa von Anselm Kiefer, Werner Tübke, Willi Sitte, Wolfgang Mattheuer, Katharina Sieverding oder Rebecca Horn stehen sollen. Als weitere Bereiche nannte Jäger Körper und Rollenbilder, Krieg und Vernichtung sowie Architektur und Urbanität.