Rückblick Bilder der Woche Foto: Ahad Subzwari / Courtesy The Shed Kugelwesen: Schon der Avantgarde-Komponist Karlheinz Stockhausen träumte für die Weltausstellung in Osaka 1970 von einem Kugelauditorium, in dem die Besucher ganz vom Klang verschluckt werden. Im New Yorker Kulturzentrum The Shed wird diese Idee nun aufgegriffen. Bis Ende Juli hängt dort die "Sonic Sphere", ein ballförmiger Konzertsaal, in dem unter anderem die Band The XX, Pianist Igor Levitt und der DJ Carl Craig auftreten - oder zumindest speziell bearbeitete Aufnahmen der Musiker abgespielt werden. Dazu gibt es eine Lichtshow, die das Konstrukt zur wohl größten Discokugel der Vereinigten Staaten macht. Foto: ARTIS - Uli Deck Im Netz: Alistair Hudson, der neue Chef des Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe, hat Besuch bekommen: Der gebürtige Brite führte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) durch sein Museum. Beim Rundgang durch die Ausstellungen "Renaissance 3.0" und "William Forsythe" betonte Hudson die Bedeutung der elektronischen Künste, auf die sein Haus spezialisiert ist. Durch eine Zusammenarbeit mit der der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) wolle sich das ZKM in Zukunft stärker an der Gesellschaft orientieren und sich mit der Hightech-Industrie der Region vernetzen. "Mit der generativen KI und den Entwicklungen rund um ChatGPT erleben wir eine neue kulturelle Revolution. Das ZKM als Institution, in der Kunst, Wissenschaft und angewandte Forschung verschmilzt, ist der ideale Ort, um diesen Diskurs gesellschaftlich zu verhandeln", bestätigte Kretschmann. Foto: Soeren Stache/dpa Auf Wachsen und Gedeihen: Das Berliner Kulturforum ist in diesem Sommer äußerst botanisch geprägt. Vor der Neuen Nationalgalerie steht die riesige Rosenskulptur von Isa Genzken, und auch rund um die Gemäldegalerie und die Philharmonie soll es in diesem Sommer in der sogenannten "Baumschule Kulturforum" grünen. Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie pflanzte dazu an diesem Freitag schonmal öffentlichkeitswirksam mit. Die künstlerisch-gärtnerische Rauminstallation soll frei zugänglich sein. Foto: Andreas Gippel Klebekunst: Ein Wandbild des Berliner Künsterkollektivs KlebeBande schmückt die Sporthalle der Grace Hopper Gesamtschule im brandenburgischen Teltow. Ein buntes Zusammenspiel unterschiedlicher Klebeelemente erstreckt sich über 35 Meter. Die abstrakten Flächen sind den Spielfeldmarkierungen unterschiedlicher Sportarten nachempfunden. Angeboten werden an der Grace Hopper Gesamtschule davon nämlich ziemlich viele: Tennis, Lacrosse, Flat-Football und Basketball sind nur einige davon. Den Schülerinnen und Schülern scheint die Gestaltung der Sporthalle zu gefallen. "Es passt super zu unserer Schule, was Kreativität angeht", sagt die Schülersprecherin Viktoria Malter aus der 10 b. Foto: illycaffè Klar zur Wende: Judy Chicago hat das Plakat für die 55. Barcolana, die größte Segelregatta der Welt im Golf von Triest gestaltet. Blütenblätter sind ein wiederkehrendes Motiv im Werk der Künstlerin, hier treten sie als Segel in Erscheinung. Damit macht die US-amerikanische Ikone der feministischen Kunst darauf aufmerksam, dass Sport und Kultur gemeinsame Ziele verfolgen können: die Unterstützung der Frau in der Gesellschaft, Integration und die Förderung weiblicher Führungsrollen. "Meine gesamte Karriere habe ich mich darauf konzentriert, den Fokus auf die Geschichte der Frau zu legen", so Judy Chigaco. Mit ihrem Entwurf für die Barcolana 2023 möchte sie veranschaulichen, wie Kunst als transformatives Medium für sozialen Wandel dienen kann. Foto: Gareth Jones Kunst macht gesund: Das britische Gesundheitssystem NHS wird 75 Jahre alt und darf sich über ein Geschenk der Londoner Tate freuen: Das Museum hat dem National Health Service ein Bild überreicht, das Mitarbeitende während der Covid-19-Pandemie zeigt. Das Gruppenporträt "Team Time Storytelling, Alder Hey Children's Hospital Emergency Department COVID Pandemic 2020" der in New York lebenden Künstlerin Aliza Nisenbaum hatte bereits in der Tate Liverpool große Aufmerksamkeit erzielt, jetzt wird das Gemälde im Alder Hey-Krankenhaus in Liverpool aufgehängt. Aliza Nisenbaum hatte damals pandemiebedingt die Krankenschwestern, Pförtner und Ärztinnen über Video kennengelernt. Sie bat sie das Krankenhauspersonal, selbst kreativ zu werden und Zeichnungen ihrer Arbeitsplätze anzufertigen. Foto: Friso Gentsch/dpa Zugehängt: Der Installations-Künstler Ibrahim Mahama aus Ghana hat das verlassene Galeria-Kaufhof-Gebäude in der Osnabrücker Innenstadt mit Jutesäcken verhüllt. Zum 30-Jährigen Bestehen der Kunsthalle Osnabrück soll das Aktionskunst-Projekt auf globale Handelsrouten, Machtverhältnisse und prekäre Arbeitsbedingungen hinweisen. Und den Leerstand sieht man so auch nicht.