Rückblick Bilder der Woche Foto: Yoav Dudkevitch/EJA/dpa Musk in Auschwitz Der US-Unternehmer Elon Musk hat die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz besucht. "Es war sehr bewegend. Und es ist tieftraurig und tragisch, dass Menschen so etwas anderen Menschen antun können", sagte Musk nach der Visite am Montag in Krakau bei einer vom Verband europäischer Juden (Jewish Association/EJA) organisierten Konferenz über Online-Antisemitismus. Er werde ein paar Tage brauchen, um die Eindrücke zu verarbeiten, so Musk weiter. Sein Besuch in Auschwitz war ursprünglich erst für Dienstag geplant gewesen. Als Besitzer des Twitter-Nachfolgers X war Musk im vergangenen November in die Kritik geraten, weil er in einem Post auf der Plattform einen Beitrag mit einer antisemitischen Verschwörungstheorie als "tatsächliche Wahrheit" bezeichnet hatte. Später sprach er von einem Missverständnis und entschuldigte sich. Hassrede-Forscher warfen X auch vor, nicht ausreichend gegen antisemitische Posts vorzugehen. Wichtige Werbekunden wie Apple und Disney stoppten daraufhin ihre Anzeigen bei dem Dienst. In Krakau betonte Musk erneut, das Prinzip der Meinungsfreiheit zähle für X. Wenn jemand eine falsche Behauptung poste, könnten andere dies sofort korrigieren. "Die unermüdliche Suche nach der Wahrheit ist das Ziel von X." Hätte es zur Zeit von Auschwitz soziale Medien und Meinungsfreiheit gegeben, wäre es unmöglich gewesen, dieses Verbrechen zu verbergen, meinte Musk. Foto: Roland Schlager/APA/dpa Schätzwert: 30 Millionen bis 50 Millionen Euro Das Wiener Auktionshaus im Kinsky versteigert das verschollen geglaubte Gemälde "Bildnis Fräulein Lieser" (1917) von Gustav Klimt. Geschäftsführer Michael Kovacek bezifferte den Schätzwert auf 30 Millionen bis 50 Millionen Euro. Bei der für 24. April geplanten Auktion seien noch höhere Summen denkbar. Das farbenprächtige Dreiviertelporträt sei jahrzehntelang im Verborgenen in österreichischem Privatbesitz gewesen und der Fachwelt nur aus einer Schwarz-Weiß-Fotografie bekannt, hieß es. Das 140 mal 80 Zentimeter große Bild zeigt eine junge Frau in strenger frontaler Haltung vor rotem Hintergrund. Um ihre Schultern liegt ein reich mit Blumen dekorierter Umhang. Das Gemälde stellt ein Mitglied der Industriellenfamilie Lieser dar, die in der NS-Zeit wegen ihrer jüdischen Abstammung verfolgt wurde. Das genaue Schicksal des Bildes sei zwischen 1925 und den 1960er Jahren ungeklärt, hieß es. Trotz intensiver Recherche lägen keine Hinweise auf eine "rechtswidrige Enteignung" vor. Die jetzigen Eigentümer hätten es vor etwa zwei Jahren von entfernten Verwandten geerbt. Etwa seit Mitte der 1960er-Jahre habe es sich im Salon einer Villa in der Nähe Wiens befunden. Dass das Porträt nicht in eine Versteigerung nach London oder New York gewandert sei, sondern vom ungleich kleineren Wiener Auktionshaus im Kinsky angeboten werde, sei auf dessen langjährige Erfahrung mit Werken Klimts und auf dessen Kompetenz im Umgang mit sogenannten Raubkunst-Fällen, also mit Kunstwerken, die während der NS-Zeit beschlagnahmt und entzogen wurden, zurückzuführen, so das Auktionshaus. Foto: Stephanie Powell/Sotheby's/dpa Nuthin' but a Charity Thang Dr. Dre organisiert eine Benefiz-Auktion zu Gunsten der öffentlichen Schulen in Los Angeles. Gemeinsam mit dem Musik-Unternehmer Jimmy Iovine und dem Auktionshaus Sotheby's versteigert der Produzent und Rapper am 27. Februar in Los Angeles eine Reihe von Kunstwerken, darunter dieses Bild des US-Künstlers Rashid Johnson ("Untitled Seascape Drawing", 2022, Öl auf Baumwolltuch). Die Einnahmen sollen einer Stiftung zu Gute kommen, die die öffentlichen Schulen in Los Angeles unterstützt. Zu dem Zeitpunkt findet auch die Kunstmesse Frieze Art Fair in der Westküstenmetropole statt. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa Von Düsseldorf über Berlin in die Welt Meryl Streep hat sie bereits erhalten, Clint Eastwood, Rosa von Praunheim und Michael Ballhaus: Nicht nur Bären werden bei der Berlinale verliehen, sondern auch eine silberne Kamera. Seit 1986 wird sie bei den Filmfestspielen an Persönlichkeiten und Institutionen verliehen, die sich um den Film verdient gemacht haben. Hergestellt wird der Ehrenpreis seit bald 40 Jahren von einem Goldschmiedeatelier in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Schmuckdesigner Alexander Hornemann macht sich in diesen Tagen wieder auf den Weg nach Berlin. Im Gepäck hat er die 26 Zentimeter hohe Kamera aus 128 Einzelteilen mit beweglichem Schwenkkopf und Stativ. Dieses Jahr wird bei den 74. Internationalen Filmfestspielen der Regisseur und Autor Edgar Reitz (91) mit der Berlinale-Kamera geehrt. Häufig war Hornemann auch bei der Preisverleihung dabei. "Der lustigste Preisträger war Claude Chabrol", sagt Hornemann. "Der hat die Kamera bekommen, ist über die ganze Bühne gelaufen und hat so getan, als würde er alle die Zuschauer filmen." Mehr als 100 Kameras hat das Goldschmiede-Atelier von Georg Hornemann (83) und dessen Sohn Alexander (60) bereits angefertigt - denn oft werden in einem Berlinale-Jahrgang gleich mehrere Persönlichkeiten damit geehrt. Die Berlinale beginnt am 15. Februar. Foto: © Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut Hoher Salzgehalt Neben Bodö in Nordnorwegen und Tartu in Estland ist auch die Region Salzkammergut in Österreich europäische Kulturhauptstadt 2024. Das Gebiet um Bad Ischl ist getreu seines Namens auch für seine Salzproduktion bekannt. Dem Rohstoff hat sich der Künstler Motoi Yamamoto auf seine Weise angenommen. Im Ausstellungsort Sudhaus hat er aus sechs Tonnen Salz ein filigranes Bodenmandala geschaffen. Probieren allerdings nicht erlaubt. Foto: Rogvi N. Johansen/Museum Odense/dpa Ein Jahrhundertereignis Archäologen haben in Dänemark ein kleines Messer mit einer fast zwei Jahrtausende alten Runeninschrift entdeckt. Die Inschrift sei völlig einzigartig und könne auf die Zeit um das Jahr 150 zurückdatiert werden, teilte die Museumsorganisation Museum Odense am Montag mit. Nur einmal zuvor seien Runen aus diesem Zeitraum entdeckt worden und zwar im Jahr 1865 in Vimosen westlich von Odense. Man könne mit Fug und Recht sagen, dass der Fund ein Jahrhundertereignis sei, erklärte der Archäologe Jakob Bonde. Die Runenschrift wurde von den Germanen verwendet und ist die älteste bekannte Form des Schreibens in Skandinavien. Von ihr wurde von Beginn der Zeitrechnung über die Wikingerzeit bis hin ins späte Mittelalter rege Gebrauch gemacht. Das Messer wurde nach Museumsangaben unter den Überresten eines Urnengrabs an einer kleinen Grabstätte östlich von Odense gefunden. Auf der Klinge wurde demnach das Wort "hirila" eingeritzt, was im Urnordischen so viel wie "Kleines Schwert" bedeutet. Ob dies der Name des Messers an sich oder seines Besitzers gewesen sei, lasse sich unmöglich sagen, schrieb das Museum. Ab dem 2. Februar wird der äußerst seltene Fund nun in einer Sonderausstellung im Museum Møntergården in der drittgrößten Stadt Dänemarks auf der Insel Fünen ausgestellt. Foto: Carola Große-Wilde/dpa Protest! Nach Kritik an der Einladung einer Klimaaktivistin wegen israelfeindlicher Äußerungen sind am Donnerstagabend vor dem Hamburger Kulturzentrum Kampnagel proisraelische und propalästinensische Demonstranten aufeinandergetroffen. Rund 70 Menschen beider Lager standen sich gegenüber und skandierten Parolen. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Nach Angaben des Einsatzleiters blieb die Demonstration friedlich. Die britisch-somalische Klimaaktivistin Zamzam Ibrahim sollte als Keynote-Sprecherin ein dreitägiges Festival zu Klimagerechtigkeit eröffnen. Nach heftiger Kritik unter anderem vom Antisemitismusbeauftragten der Stadt Hamburg, Stefan Hensel, hatte Kampnagel entschieden, die Rede ins Internet zu verlegen. Die Demonstration gegen Antisemitismus hatte die Deutsch-Israelische Gesellschaft Hamburg angemeldet. "Wir demonstrieren heute gegen das Hofieren von ausgewiesenen Antisemiten im Kunstbereich", sagte der Vorsitzende Moritz Golombek. Zamzam Ibrahim sei eine Hamas-Sympathisantin, die bereitwillig dem Auslandssender des iranischen Terrorregimes TVPress Interviews gebe. Auch iranische Aktivistinnen kritisierten diese Tatsache scharf.