Songwriter und Maler

Zum 80. Geburtstag: Bob Dylans Kunst in Deutschland und London zu sehen

Bob Dylan ist einer der bedeutendsten Musiker der Welt, Literaturnobelpreisträger - und Maler mit wechselndem Erfolg. Zu seinem 80. Geburtstag sind seine Werke gleich in mehreren deutschen Städten zu sehen

Zum 80. Geburtstag von US-Songwriter Bob Dylan am heutigen Montag zeigt eine Ausstellungsreihe in vier deutschen Städten zahlreiche Kunstwerke des Multitalents. Die Malereien und grafischen Arbeiten werden ab Juli in Köln, Heilbronn, Fulda und Ahorn bei Coburg gezeigt, wie die teilnehmenden Ausstellungshäuser am Freitag mitteilten.

Es gebe einen Basisbestand an druckgrafischen Werken, der in allen vier Häusern gezeigt werde, darüber hinaus habe jedes teilnehmende Haus Unikate aus Dylans Malerei, informierte Thomas Stock von der teilnehmenden Kunsthandlung Bilder Fuchs in Fulda.

Das Kunstforum Schloss Hohenstein in Ahorn bei Coburg teilte auf der Homepage mit: "Besucher dürfen sich auf Malereien wie 'Endless Highway' freuen, das ob seiner absorbierenden Kraft ein Eye- und Mindcatcher ist." Auf Reisen (durch die USA, Mexiko, Europa und Asien) habe Dylan begonnen, seine Eindrücke mit Bleistift und Kohle festzuhalten. "Veröffentlicht wurden die Papierarbeiten 1994 unter dem Titel 'Drawn Blank'." In den Kunstsammlungen Chemnitz wurden sie 2007 gezeigt, seitdem tourten die Werke in zahlreichen Ausstellungen durch die Welt.

Auch die Halcyon Gallery in London zeigt zum 80. Geburtstag des Künsters Werke aus sechs Jahrzehnten. Darunter Landschaften, aber auch US-amerikanische Sittengemälde, die an etwas weniger komplexe Adaptionen von Norman Rockwell oder Edward Hopper erinnern.

"Künstlerischer Wert von null"

Dylan wurde am 24. Mai 1941 in Duluth, Minnesota geboren. Er gilt als einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts. 2016 erhielt er als erster Musiker den Nobelpreis für Literatur (ließ sich bei der Zeremonie jedoch von seiner Freundin Patti Smith vertreten). Neben seinem Songwriting ist Dylan auch als Maler und Zeichner aktiv. Sein Kollege Leonard Cohen verglich Dylan aufgrund seiner stilistischen Wandlungsfähigkeit mal mit Pablo Picasso, nach einer Ausstellung in Kopenhagen sprach die dänische Kunstkritik dagegen von "ordinären Bildern" und einem "künstlerischen Wert von null".

Diese Art von Kritik dürfte Dylan relativ kalt lassen, da er während seiner Laufbahn immer wieder für seine Stilwechsel und Experimente angefeindet wurde. Dieses Jahr wird Dylan zum 80. Geburtstag jedenfalls von Kollegen, Expertinnen und Fans gehuldigt - in Büchern, Interviews, mit einem Tribute-Album der Sängerin Chrissie Hynde. US-Schauspieler Timothée Chalamet (24, "Call Me By Your Name", "A Rainy Day in New York") soll außerdem in einer Filmbiografie unter der Regie von James Mangold den jungen Bob Dylan verkörpern.

Der Meister selbst hielt sich vor dem 24. Mai bedeckt. Der "New York Times" sagte der zurückgezogen lebende sechsfache Vater voriges Jahr nur soviel: "Ich versuche einfach, geradeaus zu gehen, von der Linie nicht abzukommen und dabei die Höhe zu halten."