Van-Gogh-Briefmarke

Love, Vincent

Die Künstlerikone Vincent van Gogh kann man jetzt auch per Post verschicken. Das Gemälde "Mohnfeld" von 1889 ziert eine neue deutsche Sonderbriefmarke

Vincent van Gogh scheint ein gutes Verhältnis zur Post gehabt zu haben. Zumindest malte er während seiner Zeit im französischen Arles in den 1880er-Jahren gleich mehrfach farbenfrohe und freundliche Porträts des lokalen Briefträgers Joseph Roulin. Dass er selbst einmal auf einer Briefmarke landen würde, hätte sich der damals ziemlich erfolglose Künstler sicher nicht träumen lassen. 130 Jahre nach seinem Tod wird sein Gemälde "Mohnfeld" von 1889 jedoch gleich in einer Auflage von 100 Millionen Stück gedruckt. Das Motiv mit rot gesprenkeltem Feld und gelbem Häuschen ziert ab sofort eine Sonderbriefmarke der Deutschen Post im Wert von 1,55 Euro.

Das Bild, das van Gogh in einer Heilanstalt in Saint Rémy gemalt hat, gehört heute der Kunsthalle Bremen und ist Teil der Briefmarkenserie "Schätze aus deutschen Museen". Als die Kunsthalle das Werk 1911 für 30.000 Mark kaufte, gab es Proteste aus Künstler- und Kunsthistorikerkreisen. Die deutschen Museen seien zu frankophil, lautete der Vorwurf. Schon gut 20 Jahre vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war von einer "Überfremdung der Kunst" die Rede.

Heute gehört Deutschland zu den weltweit führend Van-Gogh-Verehrer-Nationen, wie gerade eine Ausstellung im Frankfurter Städel herausarbeitet. Ob man das Werk des Malers vor Liebe auch gleich ablecken will, kann man übrigens selbst entscheiden. Die Briefmarke mit Mohn gibt es in selbst- und nassklebend.