"Keine Zensur der Vergangenheit"

Britische Regierung will Abschaffung von Denkmälern erschweren 

In der Debatte um umstrittene Denkmäler will die britische Regierung die Gedenkstätten des Landes vor Abschaffung oder Umbenennung bewahren

"Ich werde das Gesetz ändern, um historische Denkmäler zu schützen und klarzumachen, dass wir die Fehler vergangener Generationen nicht wiederholen", schrieb der britische Bauminister Robert Jenrick in einem Gastbeitrag im "Sunday Telegraph". Künftig müsse ein formaler Prozess eingeleitet werden, wenn Teile des kulturellen britischen Erbes entfernt werden sollten. Details zu seinem Gesetzesvorstoß will der konservative Politiker am Montag im Parlament erläutern.

In Bristol war im vergangenen Sommer eine Statue des früheren Sklaventreibers Edward Colston von Demonstrierenden umgestürzt worden. Auch eine Statue des früheren Premiers Winston Churchill auf dem zentralen Londoner Parliament Square war wiederholt attackiert worden. Zudem gibt es Debatten über die Umbenennung von Straßen, Plätzen oder Denkmälern, die im Zusammenhang mit Großbritanniens kolonialer Vergangenheit stehen.

Minister Jenrick kritisierte die oppositionelle Labour-Partei dafür, einige dieser Vorstöße zu unterstützen. "Wir werden Großbritanniens Statuen vor den wachsamen Militanten retten, die unsere Vergangenheit zensieren wollen", schrieb Jenrick.

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Robert Jenrick, Minister für Wohnungswesen, Gemeinden und lokale Verwaltung von Großbritannien