Kunst von Chuck D

Spiel des Lebens

Als Kind war der Rapper Chuck D besessen von Baseball und zeichnete pausenlos imaginäre Stadien. Jetzt hat der Public-Enemy-Frontmann seine alte Leidenschaft neu entdeckt

Wäre Chuck D als Teenager auf Long Island kein Baseball-Fan gewesen, würde er wahrscheinlich anders rappen: Seinen Sprechgesang-Stil lehnte er an den legendären Sportkommentator Marv Albert an. Auch hat der Musiker durch den Sport früh sein künstlerisches Talent entdeckt: Er zeichnete seine Lieblingsathleten und Fantasiestadien und dachte dabei – zunächst unbewusst, später auch öffentlich – über die Rolle afroamerikanischer Profis und Fans in der von Rassismus geprägten Baseball-Geschichte nach.

Jetzt, mit 59 Jahren, hat Chuck D seine alte Leidenschaft wiederentdeckt: Auf Twitter teilte er ein neues Aquarell mit den Worten: "Als Kind entwarf ich imaginäre Baseballstadien. Ich war eine andersartige Katze. Hier ist etwas Neues aus meinem Kopf."

Das Chuck D so gut zeichnen kann, wusste bislang kaum jemand. Doch bevor er mit seinem Hip-Hop-Projekt Public Enemy Weltruhm erlangte, studierte er an der New Yorker Adelphia University Grafikdesign. Und im vergangenen Jahr hatte der Rapper eine erste Ausstellung mit Aquarellen. Um es mit den Worten Public Enemys zu sagen: "He got game!"