Restitution

Deutschland und Italien geben historische Artefakte an Mexiko zurück 

Die Regierungen von Deutschland und Italien haben mehr als 80 archäologische Fundstücke an Mexiko zurückgegeben

Die Rückgabe der Artefakte aus präkolumbischen Kulturen sei ein Zeichen der guten Zusammenarbeit zum Schutz des kulturellen Eigentums Mexikos, sagte die mexikanische Kulturministerin Alejandra Frausto am Dienstag. Aus Deutschland wurden 40 Stücke nach Mexiko geflogen, darunter ein Steinkopf aus der Olmekenkultur, der aus der Zeit zwischen 1200 und 600 vor Christus stammt, wie örtliche Medien berichteten. Die Artefakte sollen zunächst im Museum des Templo Mayor, dem ehemaligen Haupttempel der Azteken, in Mexiko-Stadt ausgestellt werden.

Die Rückgabezeremonie fand in Anwesenheit des mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador und Vertretern der deutschen und italienischen Regierung im Nationalpalast in Mexiko-Stadt statt. Dabei wurden drei der Artefakte ausgestellt und Fotos der anderen gezeigt. Seit 2018 seien mehr als 11 000 beschlagnahmte oder von den Besitzern freiwillig zurückgegebene Stücke an Mexiko übergeben worden, sagte Frausto. Sie rief auch dazu auf, eine für den 3. April in Paris geplante Auktion von 83 Artefakten präkolumbischer Kunst zu stoppen. Die Objekte würden zum Verkauf angeboten, als wären sie ein Luxusartikel zur Dekoration eines Hauses.

Mexikos Kulturbehörden setzen sich seit einigen Jahren verstärkt für den Schutz des Kulturerbes des lateinamerikanischen Landes auch im Ausland ein. So beschwerten sie sich mehrmals über Versteigerungen von archäologischen Fundstücken in renommierten Auktionshäusern sowie über internationale Modemarken, die klassische Textilmuster indigener Volksgruppen ohne deren Erlaubnis in ihren Kollektionen verwendet hatten.