"Dynamischste Großstadt"

Kassel geht es ganz schön gut – nicht nur wegen der Documenta

Kassel und die Documenta sind eng verbunden: Seit der ersten Ausstellung 1955 wurde die Kunstschau immer in der nordhessischen Stadt ausgerichtet.

Jede Documenta hinterlässt zudem Spuren im Stadtbild: Beliebte Kunstwerke werden mit Spenden angekauft und bleiben in Kassel. 2012 war das beispielsweise der Penone-Baum, eine Bronzeskulptur, die einen blattlosen Baum darstellt.

Die 200 000-Einwohner-Stadt Kassel hat in den vergangenen Jahren einen fundamentalen Wandel durchgemacht: vom Sorgenkind in Hessen zu einem Musterknaben. Ein Städteranking der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und der "Wirtschaftswoche" erklärten Kassel 2011 zur "dynamischsten Großstadt". Die Arbeitslosigkeit hat sich seit 2005 auf 8,5 Prozent halbiert. Kassel verließ als eine der ersten Kommunen in Hessen den Finanz-Schutzschirm des Landes, nachdem sie mehr als 260 Millionen Euro Schulden los wurde und drei ausgeglichene Haushalte in Folge vorgelegt hatte.

Auch kulturell läuft es gut für die Nordhessen: Der Bergpark Wilhelmshöhe bekam den Titel Unesco-Welterbe. Die Tourismuszahlen in Kassel steigen, in diesem Jahr rechnet die Stadt damit, bei Übernachtungen die Marke von einer Million zu knacken. Mit der Grimmwelt, einem Museum über die Brüder Grimm und ihre Märchen, hat die Stadt seit 2015 eine weitere Attraktion.