München

Kunstwerk von Michaela Melián zerstört

Teile einer Kunstinstallation von Michaela Melián im Alten Botanischen Garten in München sind von Unbekannten zerstört worden

Transparente Planen des Werks "Maria Luiko, Trauernde, 1938" wurde am Wochenende zerschnitten. Die Arbeit umhüllt den in der NS-Zeit erbauten Neptunbrunnen und ist Teil der Reihe "past statements. Denkmäler in der Diskussion" der Initiative Public Art München. In dieser Reihe kontextualisieren und hinterfragen Künstlerinnen und Künstler Denkmäler der Stadt.

Am Montag will Michaela Melián versuchen, die zerschnittene Plane wieder zusammenzufügen. "Bei Vandalismus zahlt die Künstler-Haftpflichtversicherung nicht", sagte die Künstlerin gegenüber Monopol. "Und die Stadt hat ihr Budget für das Projekt schon ausgegeben. Konzeptuell finde ich es auch erstmal gut, dass man die Spuren der Attacke sehen kann."

Das Werk erinnert an die 1904 in München geborenen Illustratorin und Künstlerin Marie Luise Kohn. Die Illustratorin und Künstlerin, die sich Maria Luiko nannte, war im November 1941 von der SS nach Kaunas deportiert und dort ermordet worden. Die Intervention war bis zum 18. November geplant, der Kulturrat diskutierte aber vor dem Vandalismusakt darüber, ob die Installation noch länger am Neptunbrunnen zu sehen sein sollte.