Rostock

Lichtenhagen-Mahnmal beschädigt

Unbekannte haben eine Gedenkstele für die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen beschädigt.

Das Mahnmal mit dem Namen "Selbstjustiz" war erst am vergangenen Wochenende zum 25. Jahrestag der Krawalle eingeweiht worden. Damit wurden bereits drei von fünf neuen Stelen verschandelt. Ob die Tat in der Nacht auf Mittwoch einen fremdenfeindlichen Hintergrund hat, war nach Polizeiangaben zunächst unklar.

Wie die Polizei berichtete, stahlen die Täter ein lose aufliegendes Betonstück von der Stele vor dem "Sonnenblumenhaus". Es war Teil einer Bodenplatte, die rechte Randalierer im August 1992 zertrümmert hatten. Die Bruchstücke nutzten sie als Wurfgeschosse.

"Selbstjustiz" ist einer von insgesamt fünf Erinnerungsorten, die die Künstlergruppe Schaum unter dem Titel "Gestern Heute Morgen" entworfen hat. Das Kollektiv hatte den Wettbewerb gewonnen, der für Gedenkstätte an die Ereignisse von 1992 ausgeschrieben worden war.

Vom 22. bis zum 26. August 1992 hatten Anwohner und Neonazis unter dem Applaus Tausender Schaulustiger die Zentrale Aufnahmestelle für Asylsuchende und ein Wohnheim für vietnamesische Arbeiter angegriffen und teils in Brand gesetzt.