Auf Großvaters Spuren - Feininger besucht Quedlinburger Galerie

Vor 150 Jahren wurde Künstler Lyonel Feininger geboren. Zu diesem Anlass hat sein Enkel am Wochenende die Feininger-Galerie in Quedlinburg besucht. Conrad Feininger ist Schauspieler und Fotograf - und seit 2020 Dessauer

Erst Mecklenburg-Vorpommern, dann Sachsen-Anhalt: Nach Besuchen in Ahrenshoop und Ribnitz-Damgarten ist Conrad Feininger am Wochenende in Sachsen-Anhalt erneut auf den Spuren seines berühmten Großvaters gewandelt. Er besuchte die Lyonel-Feininger-Galerie in der Quedlinburg im Harz. Anlass war der 150. Geburtstag Lyonel Feiningers, der am 17. Juli 1871 in New York City zur Welt gekommen ist. Aktuell wird in dem nach eigenen Angaben weltweit einzigen Museum, das sich dem Werk des Malers und Bauhausmeisters widmet, die Jubiläumsschau "Becoming Feininger" gezeigt. Diese wurde verlängert und ist bis zum 9. Januar 2022 zu sehen, wie Museumsdirektorin Gloria Köpnick sagte.

Conrad Feininger sah sich zusammen mit seiner aus Dessau-Roßlau stammenden Lebensgefährtin die aus drei Sammlungen zusammengestellte Retrospektive an. Der 62-Jährige ist der Sohn des Fotografen Theodore Lux Feininger (1910-2011) und hat bis Herbst 2020 in den USA gelebt und als Schauspieler gearbeitet. Dann zog er der Liebe wegen in die Stadt, in der sein Opa von 1919 bis 1932 am Bauhaus als Meister wirkte. "Wir haben uns im September 2019 im Internet kennengelernt", sagte Conrad Feiningers Partnerin Marie-Luise am Rande des Ausstellungsrundgangs. "Ein Jahr später ist er zu mir nach Dessau gezogen." Genau wie sein Vater habe auch Conrad Feininger ein Faible für Fotografie, verriet sie. 

Der 150. Geburtstag Lyonel Feiningers war auch Anlass für eine Buchpremiere. Das für Kinder gemachte Bilderbuch "Das Fahrrad des Malers" wurde in sechsmonatiger Arbeit vom Künstler Robert Voss aus Halle gestaltet. Das 28-seitige Werk soll in der Museumspädagogik zum Einsatz kommen, werde aber auch im Galerie-Shop angeboten. Die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg ist seit 2006 Teil der Stiftung Moritzburg Halle, Träger ist die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt.