Feuer an Geheimdiensttür

Moskauer Aktionskünstler soll Strafe zahlen

Weil er am Hauptsitz des Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau Feuer legte, ist der russische Aktionskünstler Pjotr Pawlenski zu einer Geldstrafe von 500.000 Rubel (rund 6850 Euro) verurteilt worden

Pawlenski hatte die Aktion vom November 2015 als Symbol gegen staatlichen Terror bezeichnet. Ein Gericht in Moskau verurteilte den 32-Jährigen am Mittwoch wegen der Beschädigung eines Kulturdenkmals, wie die Agentur Interfax meldete. Außer der Strafe soll Pawlenski für eine demolierte Eingangstür 481.000 Rubel Schadenersatz zahlen. Die Verteidigung kündigte Widerspruch an.

Nach dem Urteil wurde Pawlenski nach monatelanger Haft auf freien Fuß gesetzt. "Auch wenn ich das Geld für die Strafe hätte - ich würde sie nicht zahlen", sagte er am Ende der Verhandlung. Pawlenski ist bekannt für spektakuläre Aktionen. So hat er sich aus Protest den Mund zugenäht oder seinen Hodensack auf dem Roten Platz festgenagelt.

In dem Strafprozess war Pawlenski zunächst wegen Vandalismus angeklagt worden. Später lautete die Anklage auf Beschädigung eines Kulturdenkmals - mit möglichen Haftstrafen von bis zu drei Jahren. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe von 1,5 Millionen Rubel gefordert, die Verteidigung dagegen auf Freispruch plädiert.