Holocausgedenken

Stolpersteine für Familie Adorno in Frankfurt verlegt

Zur Erinnerung an die Mitglieder der jüdischen Frankfurter Familie Adorno sind am Sonntag drei Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig vor deren ehemaligen Haus in der Seeheimer Straße verlegt worden

"Theodor Wiesengrund Adorno steht exemplarisch für das intellektuelle Frankfurt der 1920er Jahre. Den Nationalsozialisten war dieses Frankfurt verhasst, ebenso wie die tief in der Stadt verwurzelte jüdische Tradition, für die auch die Familie Wiesengrund Adorno steht", sagte David Dilmaghani, Leiter des Dezernatsbüros Kultur und Wissenschaft, laut Pressemitteilung der Stadt Frankfurt.

Der Philosoph Theodor Wiesengrund Adorno lebte von 1914 bis zu seiner Emigration wegen des wachsenden Nazi-Terrors im Oktober 1934 mit seinen Eltern, Maria Calvelli-Adorno und Oskar Wiesengrund, sowie seiner Tante Agathe Calvelli-Adorno in dem Haus im Stadtteil Oberrad. Adornos Eltern flohen 1939 unter dem Druck der nationalsozialistischen Verfolgung aus der Stadt und emigrierten ebenfalls in die USA. Nach dem Krieg kehrte Theodor Wiesengrund Adorno nach Frankfurt zurück und avancierte als prominenter Vertreter der Frankfurter Schule zu einem der prägendsten Denker der jungen Bundesrepublik.

Auf den Stolpersteinen sind auf einer Messingplatte Namen und Daten von Menschen eingraviert, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden, aus Deutschland fliehen mussten oder die Lager überlebten. Sie werden in die Bürgersteige vor den letzten freiwilligen Wohnorten der Opfer eingelassen.