Gilgamesch-Epos

USA geben geraubte Keilschrift-Tafel an Irak zurück

Die USA haben eine während des zweiten Golfkriegs geraubte antike Keilschrift-Tafel an den Irak zurückgegeben

Bei einer Zeremonie in Washington wurde das Jahrtausende alte Raubgut mit Zeilen aus dem Gilgamesch-Epos am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) offiziell übergeben, wie das US-Justizministerium mitteilte.

Das wichtige Artefakt soll nach Angaben der Unesco 1991 währed des Golfkriegs bei einer Museumsplünderung im Irak gestohlen und später illegal in die USA verkauft worden sein. Das US-Justizministerium beschlagnahmte die wertvolle Tontafel vor zwei Jahren.

Die in Tontafeln eingedrückten Keile waren eine in den Stadtstaaten und Großreichen Mesopotamiens verwendete Schrift. Das Gilgamesch-Epos wiederum ist eine der ältesten überlieferten, schriftlich festgehaltenen Dichtungen der Welt. Auf der Tafel entdeckten Keilschriftexperten ein Gedicht daraus. Das Epos beschreibt die Taten des Königs Gilgamesch von Uruk im Zweistromland. Teile der Geschichte finden sich auch im Alten Testament wieder.

Laut einer Unesco-Konvention, die sowohl die USA als auch der Irak unterzeichnet haben, müssen geraubte Kunst- und Kulturgüter wieder in ihre rechtmäßige Heimat zurückgebracht werden. Insgesamt wollen die USA der Unesco zufolge 17 000 geplünderte Antiquitäten an den Irak zurückgeben. Laut einem Bericht der BBC soll die Tafel nun ins Nationalmuseum in Bagdad kommen.

«Diese außergewöhnliche Rückgabe ist ein großer Sieg über diejenigen, die kulturelles Erbe verschandeln und es dann verkaufen, um Gewalt und Terrorismus zu finanzieren», sagte die Generaldirektorin der Unesco, Audrey Azoulay laut einer Mitteilung der UN-Organisation. Diebstahl und illegaler Handel von antiken Artefakten sei nach wie vor eine wichtige Finanzierungsquelle für terroristische Gruppen und andere kriminelle Organisationen. Nach Angaben der Unesco ist die Tafel 3500 Jahre alt.