Bund-Länder-Beschlüsse

Weiter keine Planungssicherheit für Museen

Die Öffnung von Museen und Galerien hängt auch nach den neuesten Bund-Länder-Beschlüssen weiter an der regionalen 7-Tage-Inzidenz. Über Ostern sollen Kunsthäuser überall geschlossen werden

Nach den gestrigen Bund-Länder-Beschlüssen zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie ändert sich für Museen zunächst nichts Grundlegendes. In einem nach stundenlangen Verhandlungen in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten Papier wird die Kultur nicht explizit erwähnt. Daraus geht jedoch hervor, dass bei einer regionalen 7-Tage-Inzidenz von unter 100 die Anfang März beschlossenen Öffnungen (darunter Museen mit Zeitfensterticket und Galerien mit Termin) weiter Bestand haben.

Allerdings wird in den neuen Beschlüssen an die Länder appelliert, die sogenannte Notbremse konsequent durchzusetzen. Diese besagt, dass ab einer Inzidenz von über 100 an drei aufeinanderfolgenden Tagen Museen und Einzelhandel jenseits des Grundbedarfs wieder schließen müssen. So machte beispielsweise die Kunsthalle Mannheim wegen zu hoher Infektionszahlen nur wenige Tage nach der Wiedereröffnung wieder zu. Auch in Hamburg schlossen am vergangenen Wochenende die Museen wieder. In anderen Bundesländern kam die Notbremse dagegen bisher nicht zum Einsatz, obwohl die Inzidenz es verlangt hätte. Auch diesmal liegt die konkrete Umsetzung der Beschlüsse bei den Ländern. Die Bundesregierung kann lediglich dazu auffordern, sich an die inzidenzbasierte Stufenregelung zu halten. 

"Wir wollen da Stillstand haben"

Längerfristie Planungssicherheit für die Museen und Galerien gibt es aufgrund der schwankenden Fallzahlen also weiterhin nicht. Was jedoch feststeht: Über Ostern soll es zusäzliche "Ruhetage" von Gründonnerstag bis Ostermontag (1. bis 5. April) geben, also faktisch einen verschärften Kurz-Lockdown mit strengeren Kontaktbeschränkungen und weitgehend herunterefahrenem öffentlichem Leben. Dann sollen überall auch Museen und Galerien schließen. "Wir wollen da Stillstand haben", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, "da geht auch kein Galerie- oder Museumsbesuch." Die Staatlichen Museen Berlin kündigten bereits an, die für den 1. April geplante zweite Stufe mit Öffnung weiterer Museen zu verschieben.

Bis Ostern nicht betroffen ist laut Müller das Pilotprojekt mit verschiedenen Bühnen, an dem sich neben den Philharmonikern, dem Berliner Ensemble und der Staatsoper Unter den Linden etwa auch die Clubcommission mit einem Konzert beteiligt, jeweils mit Veranstaltungen nur mit getestetem Publikum. Über die Osterfeiertage soll aber auch dies nicht möglich sein. "Das muss geschoben werden", sagte Müller.

Einen Appell zum Offenhalten der Museen und anderer Kulturhäuser mit einer Schnelltest-Strategie lesen Sie hier