Sherman und Co. in Berlin

Let there be rock!

In der Berliner Galerie Sprüth Magers zeigen Cindy Sherman, Jenny Holzer, Louise Lawler, Barbara Kruger und Rosemarie Trockel wo der Hammer hängt

Wo stecken die Männer? Unterm Couchtisch von Rosemarie Trockel, die 2008 anstelle von Beinen eine geschnitzte Holzbasis unter die Platte schob. Der Sockel lässt an einen nackten Knienden denken – und an die sexistischen Milchbarmöbel im Film "Uhrwerk Orange". Louise Lawler bringt auf einer wandfüllenden Fototapete je ein Werk von Jeff Koons und Peter Halley unter. Wobei die Künstlerin ihre Kollegen wohl weniger abfeiern denn vereinnahmen möchte. Appropriation-Art eben.

Sprüth Magers erinnert mit der aktuellen Gruppenschau, die auch in der Ausstellungsarchitektur grandios ist, an das von Galeristin Monika Sprüth 1985 bis 1989 publizierte Magazin "Eau de Cologne". Fünf Künstlerinnen, die in den Heften vorkamen, werden in Berlin gewürdigt. Neben Jenny Holzer auch Barbara Kruger, die in einer Bild-Text-Plakatserie coolen Models Überhebliches in den Mund legt. "Unglaublich, was ich in der Hose habe", meint da einer. Gut möglich.

Reinschauen sollte man besser in Cindy Shermans Nische mit Triptychen, in denen sie Unveröffentlichtes farbstark kombiniert.