Russland-Reise

Außenministerin Baerbock besucht Tretjakow-Galerie

Beim Moskau-Besuch von Annalena Baerbock ging es vor allem um eine diplomatische Lösung der Ukraine-Krise. Ein wenig Zeit für Kunst blieb aber auch. Die Außenministerin besuchte die Ausstellung "Diversity United" in der Neuen Tretjakow-Galerie

Es war keine einfache "Winterreise", die die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) gut einen Monat nach ihrer Ernennung am gestrigen Dienstag unternahm. In Moskau traf sie mit ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zusammen, um unter anderem über die Ukraine-Krise zu sprechen. Es sei wichtig, angesichts einer möglichen russischen Invasion in die Ukraine an den Verhandlungstisch zurückzukehren, sagte Baerbock.

Neben der Politik blieb aber offenbar noch etwas Zeit für Kunst, denn die deutsche Außenministerin besuchte auch die Neue Tretjakow-Galerie. Von Selfira Tregulowa, der Generaldirektorin des berühmten Museums, wurde Baerbock durch die Ausstellung "Diversity United" geführt, in der unter anderem Anselm Kiefers großformatige Installation "Winterreise" zu sehen ist. Die Schau mit rund 90 zeitgenössischen europäischen Künstlerinnen und Künstlern war 2021 im Flughafen Tempelhof in Berlin gezeigt worden. Auch um die Ausstellung hatte es politische Verwerfungen gegeben. Wegen der gespannten deutsch-russischen Beziehungen war zeitweilig unklar, ob sie in Moskau überhaupt zu sehen sein würde. Die Stiftung für Kunst und Kultur hat die Ausstellung in Kooperation mit der deutsch-russischen Initiative Petersburger Dialog konzipiert. Letztere ist jedoch ausgesetzt, weil Russland mehrere deutsche Nichtregierungsorganisationen verboten hat. Zwischenzeitlich war davor gewarnt worden, die Schau dürfe nicht "in Geiselhaft" genommen werden.  

Auf Instagram schrieb Annalena Baerbock nach ihrem Museumsausflug: "Kultur ist das Fundament, auf dem wir Gesellschaft bauen. In Moskau habe ich in der Neuen Tretjakow-Galerie eine russisch-deutsche Ausstellung besucht. Hier wird sichtbar, dass Kunst und Kultur sich nicht politischen Stimmungen unterwerfen, nicht an Landesgrenzen halt machen. Sie leben und wirken darüber hinaus."