Rückblick Bilder der Woche Foto: BKM / Ralph Penno Gedenken: "Porajmos" bedeutet auf Romani so viel wie "das Verschlingen". Parallel zu dem der "Shoah" ist es der in Deutschland geläufigste Begriff für den Völkermord der Nationalsozialisten an mehreren Hunderttausend Sinti, Sintizze, Roma und Romnja. Vor 80 Jahren, am 16. Dezember 1942, ordnete Heinrich Himmler ihre familienweise Deportation an. Allein in Ausschwitz-Birkenau waren knapp 23.000 Personen inhaftiert, die diesen Bevölkerungsgruppen zugeordnet wurden, über 90 Prozent von ihnen wurden dort ermordet. Im Gedenken an die Gräueltaten fanden diese Woche mehrere Veranstaltungen statt, Politikerinnen und Politiker, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Familienmitglieder und Nachfahren der Opfer trafen sich an Mahnmälern ein. Kulturstaatsministerin Claudia Roth besuchte am Donnerstag die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen und erinnerte daran, dass die Opfer des Porajmos lange, und zum Teil bis heute, im Kontext des Gedenkens zu wenig Raum bekamen: "Sie müssen endlich einen festen Platz in unserer Erinnerungskultur und -politik haben.“ Noch bis 1963 wurden den Hinterbliebenen Entschädigungszahlungen verweigert. Gadjé-Rassismus, also die Diskriminierung von Sinti, Sintizze, Roma und Romnja, ist auch in Deutschland nach wie vor ein Problem, hinzu kommen bürokratische Hürden und strukturelle Benachteiligung jener Gruppen. Auch daran wird diese Woche erinnert. Foto: Soeren Stache/dpa Angekauft: Das Potsdamer Museum Barberini zeigt künftig vier weitere Werke des Impressionismus in seiner Dauerausstellung der Sammlung Hasso Plattner: Die Stiftung des Kunstmäzens und Software-Milliardärs hat im November vier Gemälde der französischen Maler Gustav Caillebotte, Henri-Edmond Cross, Maximilien Luce und Gustave Bonnard erworben. Das Museum will die Gemälde am Mittwoch kommender Woche öffentlich vorstellen. Mit dem Gemälde "Wilder Garten bei Le Petit Gennevilliers" (1882-1884) ist Caillebotte nun mit sieben Werken in der Sammlung vertreten. Als viertes Werk von Cross wurde das Gemälde "Rio San Trovaso, Venedig" (1903/04) aufgenommen. Der Neo-Impressionist Luce ist mit "Die Seine bei der Pont Saint-Michel" (1900) erstmals in der Sammlung vertreten. "Stillleben" (1939) ist hingegen das erste Gemälde von Bonnard und zugleich das jüngste Werk in der Sammlung. Mit den vier Neuerwerbungen umfasst die Sammlung Hasso Plattner inzwischen 111 Arbeiten des französischen Impressionismus und Post-Impressionismus. (dpa/Monopol) Foto: Lennart Preiss/dpa Buntes Leuchten: Immersive Ausstellungen, also multimedial präsentierte Schauen, liegen im Trend. Ähnliche Veranstaltungen gab es unter anderem schon zu Vincent van Gogh, Claude Monet, Gustav Klimt, Picasso, Salvador Dalí oder Friedensreich Hundertwasser. Nun kommt die berühmte mexikanische Künstlerin Frida Kahlo (1907-1954) dazu. Ausstellungsbesuchende in München können in ihre Werke seit Donnerstag regelrecht eintauchen. Mit Hilfe von Hochleistungsprojektoren werden ihre Gemälde auf bis zu 34 Meter lange und 10 Meter hohe Wände sowie den Boden projiziert. Musik und gesprochene Originalzitate sollen das immersive Erlebnis verstärken. Die Schau soll die Besucherinnen und Besucher in Kahlos Haus, die "Casa Azul", im mexikanischen Coyoacán versetzen. Beim Publikum kommt das Konzept solcher Präsentationen meist gut an, Kritiker dagegen stören sich an bombastischen Inszenierungen und sprechen von Kitsch. "Viva Frida Kahlo" läuft bis zum 10. Februar. (dpa/ Monopol) Foto: Bernd Wüstneck/dpa Fester Stand: In Neubrandenburg ist ein Denkmal von Karl Marx (1818-1883) wieder aufgestellt worden. Das mit Sockel 1,8 Tonnen schwere Denkmal wurde am Freitag auf seinen Platz in einem kleinen Park am Friedrich-Engels-Stadtring bugsiert. Dort stand die etwa 2,20 Meter große Bronzestatue, der im Februar von Unbekannten der rechte Unterarm abgetrennt worden war, seit 2018. Die Polizei konnte bisher weder das gestohlene Arm-Stück noch die Täter finden und ermittelt wegen Sachbeschädigung. Bei einer solchen Tat handle es sich jedoch nicht um demokratische Meinungsäußerung, kommentierte Oberbürgermeister Silvio Witt. Die Kosten der Reparatur, rund 6000 Euro, haben private Spender übernommen. Die Statue war ein Auftragswerk des Berliner Bildhauers Gerhard Thieme (1928-2018). Er hatte es zum 20. Jahrestag der DDR 1969 für die damalige Bezirksstadt Neubrandenburg geschaffen. Dort stand es von 1969 bis 1990 auf dem Marktplatz, dem damaligen Karl-Marx-Platz, und wurde später umgesetzt. (dpa/Monopol) Foto: Screenshot des blockierten Twitter-Accounts von CNN-Reporter Donie O’Sullivan/ monopol Geblockt: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Auf einmal waren die Twitter-Accounts von zwölf prominenten Journalisten blockiert, die in den vergangenen Monaten kritisch über die Übernahme des Konzerns durch den Unternehmer und Multimilliardär Elon Musk berichtet hatten. Es handelt sich um Vertreter etablierter Medienhäuser, etwa der "New York Times", "CNN" oder der "Washington Post". Noch vor kurzem betonte Musk nach der Reaktivierung mehrerer zuvor gesperrter Konten, die unter anderem Hassrede verbreitet hatten, Twitter solle ein Ort der freien Meinungsäußerung sein – auch für Kritikerinnen und Kritiker seiner Person. Entsprechend seien die Accounts der gesperrten Journalisten auch nicht aufgrund kritischer Aussagen sondern wegen Veröffentlichung privater Standortdaten von Familienmitgliedern Musks eingefroren worden. Das deutsche Auswärtige Amt kritisierte den Twitter-Chef in einem Tweet: "#Pressefreiheit darf nicht nach Belieben ein- und ausgeschaltet werden. Unten stehende Journalisten können auch uns ab heute nicht mehr folgen, kommentieren und kritisieren. Damit haben wir ein Problem @Twitter"