Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) spenden Schutzmaterialien aus ihrer Restaurierung an das Klinikum Oberlausitzer Bergland. Abgegeben werden 6200 Einmal-Handschuhe, mehr als 130 Tyvek-Schutzanzüge sowie rund 150 Atemschutzmasken FFP2 und FFP3, wie eine SKD-Sprecherin am Freitag mitteilte. Nun werde geprüft, ob und wie sie in den Klinikum-Standorten Ebersbach-Neugersdorf und Zittau (Landkreis Görlitz) eingesetzt werden können. Die SKD hatten ihre Museen am Mittwoch aufgerufen, angesichts des Mangels an Schutzausrüstung im Gesundheitswesen nach solchen Utensilien zu suchen, mit denen sich Restauratoren bei ihrer Arbeit mit gefährlichen Stoffen schützen. Dabei handele es sich nicht um Überbestände, sondern eine Abgabe "für den höheren Zweck", sagte die SKD-Sprecherin.
Wie berichtet kann das Kölner Museum Ludwig Leihgaben aus am 1. März beendeten Wade-Guyton-Ausstellung wegen des Lockdowns nicht zurückschicken. Jetzt wurden nähere Zahlen bekannt: Laut dpa handelt es sich um rund 200 Arbeiten aus den USA . Sie stehen immer noch im Museum. Die Kosten für den Rücktransport seien aufgrund der zusammengestrichenen Flüge jetzt massiv von 75 000 auf 330 000 Euro gestiegen. Das sei allerdings noch nicht einmal der ausschlaggebende Grund, sagte Direktor Yilmaz Dziewior: "Es ist sicherer, wenn die Arbeiten bei uns sind als wenn sie irgendwo im Transit stehen." Ausgeliefert würden sie derzeit sowieso nicht. Das Vorgehen sei mit Museen und privaten Leihgebern abgesprochen worden. Die Zwischenlagerung der Bilder sei ein Beispiel dafür, dass man nicht glauben dürfe, die Museumsmitarbeiter würden wegen der Schließung jetzt Ferien machen: "Im Gegenteil, wir haben jetzt eigentlich mehr zu tun."
Das Historische Museum in Frankfurt/Main sammelt Erinnerungen von Bürgern an das Leben mit dem Coronavirus. Um diese Zeit in der Stadtgeschichte festzuschreiben, bittet das Museum um die Zusendung von Bildern, Texten, Audiostücken, Videos, Fotos, Objekten und Geschichten. "Wie werden wir uns in Frankfurt an die Corona-Pandemie erinnern? Was ist uns in Frankfurt wichtig gewesen in dieser Situation?", heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Aufruf des Museums. "Vieles ist denkbar – auch Fotos des derzeitigen Familienlebens." Digitales kann ab sofort per Mail an das Museum geschickt oder auf der Website hochgeladen werden - idealerweise zusammen mit der dazugehörigen Geschichte. Welche Objekte dauerhaft in die Museumssammlung aufgenommen werden, entscheidet das Museum erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Die Kunstsammlungen Chemnitz haben ihre Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Bestehens als städtische Einrichtung auf unbestimmt Zeit verschoben. Wie die Einrichtung am Mittwoch mitteilte, wurden der für den 30. Mai geplante Festakt und das begleitende Bürgerfest aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Über einen neuen Termin werde zu gegebener Zeit informiert, hieß es. Die Kunstsammlungen Chemnitz waren am 1. April 1920 gegründet worden. Sie bestehen aus dem Museum am Theaterplatz, dem Museum Gunzenhauser, dem Schloßbergmuseum und dem Henry van de Velde Museum.
In der Corona-Krise will eine neue Plattform aktuelle Angebote des Berliner Kulturlebens online verbreiten. One Heart Berlin wolle, "eine Tür aufmachen, wo viele sie schließen müssen", wie es auf der Internetseite der Initiative heißt. Mehrere Künstler hatten sie ins Leben gerufen. Auf der Website können User mal Kunstwerke aus geschlossenen Ausstellungen sehen, mal Musik von abgesagten Konzerten hören. Das Angebot wechselt täglich. Neben Beiträgen aus dem Roten Salon und der Akademie der Künste stellt die Plattform Angebote der Berliner Clubs bereit. Eine Website für Live-Streams der Hauptstadt ging zudem vor ein paar Tagen online. Berlin (a)live listet alle aktuellen Konzerte, Lesungen und Theaterperformances mit entsprechenden Links auf.