Die Villa Massimo in Berlin
Als Pop-Up-Ausstellung nur für ein Wochenende zeigt die Villa Massimo in Rom Werke ihrer Stipendiaten. Zehn Monate dürfen bildende Künstler, Literaten oder Musiker samt Familien in der idyllischen Villa wohnen. Im KW Institute for Contemporary Art gibt es nun eine Auswahl der Ergebnisse zu sehen: mit Sonja Alhäusers barocken Margerine-Plastiken und Fresken oder einem Film mit hoffentlich original römischen Pferden als Hauptdarsteller von Julian Rosefeldt. Dazu gibt es Konzerte und Lesungen.
"VM in den KW", KW Institute for Contemporary Art, Berlin, 25. bis 26. Januar
Meriem Bennani in Berlin
Die Julia Stoschek Foundation in Berlin zeigt mit "Meriem Bennani - Party on the Caps" die erste Einzelausstellung der in Brooklyn lebenden Videokünstlerin Meriem Bennani in Deutschland. In der gleichnamigen Videoinstallation erzählt Bennani von einer abgeschirmten Insel in der Zukunft, die sich von einem Flüchtlingscamp in eine Megacity entwickelt hat. Die Story um künstliche Verjüngung, teleportierte Körper und das Leben in einem totalüberwachten Ghetto hat Bennani teilweise mit Familien und Freunden in Marokko gedreht – die Party, die sie dort inszenierte, ist so mitreißend wie ihr Zukunftsentwurf dystopisch.
"Meriem Bennani - Party on the Caps", Julia Stoschek Collection, Berlin, 25. Januar bis 3. Mai
Eröffnung 24. Januar, 19 Uhr
Evelyn Richter in Dresden
Porträts, Bilder vom DDR-Alltag und vom Wendeherbst: Eine Ausstellung im Dresdner Albertinum zeigt ab Sonntag einen Querschnitt des über 60-jährigen Schaffens der Künstlerin Evelyn Richter. "Sie gehört zu den bedeutendsten Fotografinnen Deutschlands und wird am 31. Januar 90 Jahre alt", sagte Museumsdirektorin Hilke Wagner am Freitag zum Anlass der "kleinen Retrospektive". Sie umfasst 40 Arbeiten aus dem Bestand des Kupferstich-Kabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen und des Kunstfonds Sachsen. "Focus Evelyn Richter" versammelt Werke, die zwischen 1950 und 2012 entstanden sind, und ein Dokumentarfilm von 2006/2007 über die Künstlerfreundinnen Richter und Ursula Arnold. (dpa)
"Focus Evelyn Richter", Albertinum Dresden, 26. Januar bis 3. Mai
Frauen im Holocaust in Erfurt
Mit der neuen Ausstellung "Die Mädchen von Zimmer 28. L410, Theresienstadt" will der Erinnerungsort Topf und Söhne in Erfurt auf das Schicksal junger Frauen während des Holocausts aufmerksam machen. Thematisiert wird die Geschichte von etwa 50 bis 60 jüdischen Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren. Sie waren von den Nationalsozialisten in das Ghetto Theresienstadt deportiert worden. Nur 15 von ihnen überlebten die systematische Judenvernichtung der Nazis. Weil es nur noch sehr wenige Überlebende des Holocausts gebe, seien Ausstellungen wie diese eine Möglichkeit, das Wissen um die Verbrechen der Nationalsozialisten weiterzugeben, sagt die Leiterin des Erinnerungsortes, Annegret Schüle. (dpa)
"Die Mädchen von Zimmer 28. L410, Theresienstadt", Erinnerungsort Topf & Söhne, Erfurt, 26. Januar bis 28. Juni
"Survivors" in Essen
Unter dem Titel "Survivors. Faces of Life after the Holocaust" zeigt eine Ausstellung in Essen großformatige Porträtaufnahmen von 75 Holocaust-Überlebenden. Die Schau mit Nahaufnahmen des renommierten Fotografen Martin Schoeller wurde von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet. Der 51-Jährige hatte die 75 Männer und Frauen, die alle in Israel leben, im vergangenen Juni in Jerusalem fotografiert. Zur Eröffnung kam einer der Porträtierten, Naftali Fürst, mit einer Maschine der deutschen Luftwaffe nach Essen. (dpa)
"Survivors. Faces of Life after the Holocaust", Zeche Zollverein, Essen, bis 26. April
Nordische Landschaften in Lübeck
Skandinavische Landschaften werden gern mit Skandi-Romantik-Konnotationen à la Astrid Lindgren belegt: Die Ausstellung "Frischer Wind aus dem Norden! Naturmotive in der Helsinki School" präsentiert finnische Fotokünstler der sogenannten Helsinki School, einer Gruppe von ehemaligen Studierenden der Aalto University of Arts, Design and Architecture. Sie setzen sich in ihren Arbeiten bereits seit den 1990er-Jahren auf unterschiedliche Weise mit Natur und Landschaft des Nordens auseinander und wollen so ganz neue Bilder schaffen - teils im Spiel mit Neuinterpretationen, teils fernab von Bullerbü-Nostalgie und alten Konventionen der Landschaftsmalerei.
"Frischer Wind aus dem Norden! Naturmotive in der Helsinki School", Kunsthalle St. Annen, Lübeck, 26. Januar bis 26. April
Lange Nacht der Fotografie in Magdeburg
Zu einer Langen Nacht der Fotografie lädt das Magdeburger Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen am Samstag, 25. Januar (19.00 Uhr). Die Ausstellung "Moderne.Ikonografie. Fotografie. Das Bauhaus und die Folgen 1919 - 2019" werde mit Musik, Ballett, Film und anderen Aktionen gefeiert, teilte das Museum mit. In der Kirche etwa ist ein von der Bildhauerin Ursula Sax konzipiertes "Geometrisches Ballett" mit Luftkleidern, Körpermasken und Körperpappen zu erleben und erinnert an die Bauhaus-Geschichte. Die Besucher erwartet auch Carolina Eyck, die das 1920 entwickelte Instrument Theremin spielt - ohne Berührung. Studierende der Kunsthochschule Leipzig zeigen ihre eigenen Arbeiten. (dpa)
Lange Nacht der Fotografie, Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg, Samstag, 25. Januar, 19 Uhr
Edward Hopper in Riehen
Seine melancholischen Gemälde der amerikanischen Landschaften, Architekturen und Figuren sind seit den 40er-Jahren prägend für ein bestimmtes Bild von den USA. Edward Hoppers großen Einfluss in der Malerei und der Popkultur zeigt die Retrospektive "Edward Hopper" in der Fondation Beyeler bei Basel mit vielen wichtigen Werken.
Ein großes Interview mit Regisseur Wim Wenders, der für die Ausstellung einen Film nach Hopper-Motiven gedreht hat, lesen Sie in der Februarausgabe von Monopol, die am 30. Januar erscheint.
"Edward Hopper", Fondation Beyeler, Riehen bei Basel, 26. Januar bis 17. Mai