Das Josef Albers Museum zeigt die erste große institutionelle Einzelausstellung mit Werken von Catherina Cramer (*1988). Sie ist Preisträgerin des Förderpreises Kataloge für junge Künstler*innen der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Unter dem Titel THE LONG GOODBYE beschäftigt die Künstlerin sich mit den historischen und gesellschaftlichen Dimensionen des Krankseins. Cramer blickt dabei auf patriarchale Strukturen der Gesundheitsregime und reflektiert Konzepte wie Self-Care und Resilienz, die nicht zuletzt im Zuge der COVID-19-Pandemie eine neue Aktualität erfahren haben.
In ihren installativen, oft raumgreifenden Arbeiten, die aus Objekten und Filmen bestehen, entwirft Catherina Cramer eigentümlich anmutende Szenarien. Die Künstlerin beobachtet gesellschaftliche Phänomene aus Geschichte und Gegenwart, recherchiert Fakten und verwebt diese zu komplexen, bildmächtigen Erzählungen. So erweitert sie Realitäten, um neue Gesellschaftsformen zu imaginieren und dabei das Wissen und die Kontrolle über Körper zu verhandeln.
Der Titel dieser Ausstellung THE LONG GOODBYE bezieht sich auf Robert Altmans gleichnamigen Kriminalfilm von 1973, in dem er den männlichen Helden des Film noir dekonstruiert. Auch Cramer nimmt in ihrer Arbeit typische Stilelemente und klischeebehaftete Erzählstrukturen auseinander und experimentiert mit den Möglichkeiten der Narration. So auch in ihrem neuen Film, INSICKURE, dem Herzstück dieser Ausstellung.
https://quadrat.bottrop.de/ausstellungen/catherina_cramer_the_long_goodbye.php