JÖRG KRATZ Pan
Die kleinformatigen Gemälde von Jörg Kratz (*1987, DE) sind wie Fenster in unentdeckte, mystische Landschaften. Aus der Ferne beobachtet, lassen sich Sträucher, Äste und Gestrüpp erkennen. Doch je näher man an ein Bild herantritt, desto verschwommener und abstrahierter werden die einzelnen Motive. Die Pinselstriche und Farben verschmelzen ineinander und erzeugen ein Flimmern wie zur Blauen Stunde. Aus einem klar erkennbaren Ort wird ein Gemisch aus Farbnuancen. Der Effekt erinnert an die Impressionisten. Doch anders als sie verwendet Kratz eine dunkle Farbpalette. Ohne eine bestimmte Farbigkeit im Sinn zuhaben, schichtet, wischt und tupft er Farben eines vorwiegend monochromatischem Spektrums übereinander. Das Ergebnis sind atmosphärische Landschaften in Rot, Blau oder Grün, die etwas Verwunschenes haben. Leicht lassen sich mythologische Wesen hinein imaginieren, wie badende Nymphen oder der Flöte spielende Pan.
Bei der Gestaltung der Motivik greift der Künstler auf unterschiedliche Quellen zu. Seine Landschaften sind ein Amalgam aus Realität, Fantasie und dem Bildrepertoire der Malereigeschichte. Die Gemälde Kratz’ erinnern an Arkadien oder an die Landschaften niederländischer Altmeister und erlauben uns kleine Einblicke in wundersame, der Zeit enthobene Naturorte.