Grenzgebäude ohne Grenzverkehr, Tankstellen ohne Zapfsäulen, zeitgenössische Zweckarchitekturen als anonyme Skulpturen: Der 1966 geborene Fotokünstler Josef Schulz zeigt Architektur-Räume voll spröder Poesie.
Die Titel seiner über jeweils lange Zeiträume entstehenden Serien zeigen sein Interesse an Strukturen, das er als Schüler von Bernd Becher und als Meisterschüler bei Thomas Ruff an der Kunstakademie Düsseldorf entwickelte.
Seine modernen Ruinen, ihrer Funktion enthoben, ihrer Beschilderung durch digitale Bearbeitung verlustig gegangen, entfalten in ihrer Dekontextualisierung eine intensive und zugleich melancholische Schönheit. Zugleich lassen sie eine Verbindung zur Malerei der Neuen Sachlichkeit wie auch zur Farbfeldmalerei aufscheinen.
Die Ausstellung gibt mit 50 großformatigen Werken erstmals einen Gesamtüberblick über das fotografische Schaffen des Künstlers, der neben seiner Produktions- und Ausstellungstätigkeit in Deutschland u. a. auch in Israel und China ausstellte.