Photo Wochenende in Düsseldorf
Düsseldorf und Fotokunst gehören zusammen, die Becher-Schule ist längst Kunstgeschichte und die aktuelle Fotoszene sehr aktiv. An einem guten Format, neue und etablierte Fotografie in der Stadt publikumswirksam zu zeigen, wird seit Jahren gefeilt. Jetzt ist das Fotofestival Düsseldorf Photo+ dank des Einsatzes von Akteuren der Düsseldorfer Kunstszene ins Leben gerufen worden. Darunter die Künstlerinnen Christine Erhard und Pola Sieverding. Sieverding hat im NRW-Forum die Ausstellung „Bodies That Matter“ konzipiert, mit Werken von Wolfgang Tillmans, Collier Schorr und anderen. Das Team konnte die großen und kleinen Häuser der Stadt für das Festival aktivieren: Der Kunstpalast zeigt die Sammlung Kicken, die Kunsthalle rheinische Fotografie. Julia Stoscheks Sammlung ist eingebunden, Offspaces ebenso wie die Wim Wenders Stiftung und der Projektraum KIT sowie viele Galerien der Stadt. Am 22. März wird dann erstmals der Bernd und Hilla Becher Preis für Fotografie vergeben.
"Düsseldorf Photo+", verschiedene Orte, 13. bis 15. März
Modefotografie in Halle
Rund 150 Bilder des Pariser Modefotografen Guy Bourdin (1928-1991) zeigt eine neue Ausstellung in der Kunsthalle "Talstrasse" in Halle. Bourdin arbeitete für führende Modehäuser und Magazine, seine ausgestellten Arbeiten entstanden in einem Zeitraum von mehr als 50 Jahren. Der 1991 gestorbene Fotograf hatte provokativ und radikal mit allen Konventionen der Modefotografie im 20. Jahrhundert gebrochen. Die Schau unter dem Motto "Guy Bourdin. Pariser Avantgarde der Nachkriegszeit" steht in Halle in Korrespondenz zur Retrospektive für Karl Lagerfeld. Rund 400 Bilder zum Lebenswerk des 2019 gestorbenen Modeschöpfers als Fotograf sind seit dem 8. März im Kunstmuseum Moritzburg zu sehen. Die Vernissage zur Eröffnung der Schau am 15. März wurde angesichts der Absage aller öffentlichen Veranstaltungen in der Stadt wegen des Coronavirus nicht stattfinden. Die Kunsthalle - und damit auch die neue Ausstellung - soll aber Besuchern weiter offen stehen.
"Guy Bourdin. Pariser Avantgarde der Nachkriegszeit", Kunsthalle Talstraße in Halle, 15. März bis 28. Juni
John Akomfrah in Kleve
Die Drei-Kanal-Arbeit "Four Nocturnes“ war auf der letzten Venedig-Biennale zu sehen. Mit komplexen Erzählstrukturen und mittels Überblendung von Archivmaterial, mit eigenen Aufnahmen, Naturpanoramen und strukturierendem Sound erzeugt Akomfrah Werke von hoher Intensität. Eine Soloschau im Museum Kurhaus Kleve konzentriert sich auf das Frühwerk des 1957 in Ghana geborenen Künstlers und zieht von dort aus Linien zu aktuellen Großprojekten.
"Purple", Museum Kurhaus Kleve, 14. März bis 5. Juli
Andy Warhol in London
Sein Name ist zum Inbegriff der Pop-Art geworden: Andy Warhol (1928–1987) fasziniert mit seiner Kunst stets aufs Neue, seine Werke werden immer wieder neu interpretiert. Eine umfassende Ausstellung in der Tate Modern zeigt, auf welche Weise Warhol eine Periode des kulturellen, sozialen, politischen und technologischen Wandels markierte. Im kollektiven Bewusstsein mit Cola-Flaschen, Suppendosen und Marilyn-Monroe-Konterfeis verankert, wird in London ein Warhol gezeigt, für den biografisch motivierte Themen um Sehnsucht, Identität und Glauben zentral waren.
"Andy Warhol", Tate Modern London, 12. März bis 6. September
Neonlichter in Unna
Im Universum kommt Neon häufig vor, auf der Erde zählt es zu den seltenen Elementen. Nicht so in der Lichtkunst, wo Neon – als Leuchtstoff – zu den meistverwendeten Materialien gehört. Die Ausstellung „Neon Delight“ zeigt das Spektrum neonbasierter Kunst anhand von Werken, die Bruce Nauman, Tracey Emin, Jeppe Hein, Maurizio Nannucci und zehn weitere Künstlerinnen und Künstler geschaffen haben. Die Schau gibt einen repräsentativen Überblick über die Neonlichtkunst von den 1960ern bis heute.
"Neon Delight", Zentrum für internationale Lichtkunst Unna, 14. März bis 16. August