Erneut Baudebakel in Berlin

30 Millionen Euro Mehrkosten für Museumsbau

Berlin (dpa) - Erneut ein Kostendebakel in Berlin: Der Bau des Empfangsgebäudes für die weltberühmte Museumsinsel wird fast 30 Millionen Euro teurer als geplant. Wie das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mitteilte, sind statt der bisher veranschlagten 71 Millionen Euro jetzt 98,8 Millionen Euro vorgesehen.

   Schon Anfang des Jahres hatte die Behörde mitgeteilt, dass sich der Bau des vom britischen Stararchitekten David Chipperfield geplanten Gebäudes voraussichtlich um drei Jahre bis zum Jahr 2017 verzögern werde. Bereits damals hatte das Amt Mehrkosten ermittelt, die Höhe aber nicht mitgeteilt.

   Am Freitag soll nach mehrfacher Verzögerung der Grundstein für die sogenannte James-Simon-Galerie gelegt werden. Sie soll den Zugang zu den fünf Häusern der unter Unesco-Schutz stehenden Museumsinsel zentral regeln.

   Das Bundesamt für Bauwesen machte «erhebliche Schwierigkeiten» bei der Herstellung der Baugrube für die Mehrkosten verantwortlich. Das Grundwasser stehe nur etwa zwei Meter unter der Geländeoberfläche, hieß es. Rund 1200 Bohrpfähle mit bis zu 45 Metern Länge mussten zur Befestigung des Baugrunds eingebracht werden - teils sogar von Tauchern.

   Allerdings ist die schwierige Bodensituation in Berlin von zahlreichen Bauprojekten bekannt. Hinzu kam bei der James-Simon-Galerie, dass die erste Tiefbaufirma 2011 gekündigt und neu geplant werden musste.