Magasin Grenoble

Afrika versus Japan

Jean „Johnny“ Pigozzi ist eine dieser Jetset-Figuren, die alle kennen und von denen keiner richtig weiß, was sie machen. Er tritt gerne in Bademänteln oder Shorts auf, sein Geld kommt aus der französischen Autodynastie Simca, als Amateur-Paparazzo stellt er bei Gagosian und in namhaften Institutionen aus, zuletzt etwa im Berliner Museum für Fotografie mit der Schau "Pigozzi and the Paparazzi".

Als Pigozzi einmal bei Tom Ford shoppen wollte und nichts fand, gab er sich nicht mit der Erklärung des befreundeten Designers zufrieden („Das kommt daher, dass wir keine alten dicken Typen wie dich im Laden haben wollen“), sondern überraschte kurzerhand seinerseits mit der Bekleidungslinie LimoLand, die er 2007 ins Leben rief: bonbonfarbene B-Boy-Wear für XL-Privatiers.

Jean Pigozzi besitzt auch eine Sammlung zeitgenössischer afrikanischer Kunst, selbstverständlich die größte der Welt, und kauft japanische Malerei. Als er jetzt Carsten Höller bat, eine Schau aus seinem Bestand zu kuratieren, bestand der stets am dualen Prinzip interessierte belgische Künstler (siehe seinen „Double Club“, den er in London betrieb) darauf, die Werke in Konfrontation zu zeigen.

„Japancongo“ heißt das Ergebnis und ist bis 24. April 2011 im Magasin Grenoble zu sehen, erwartungsgemäß bunt und groß.